Visa-Stellen überfordert: Schweiz verliert Touristen aus Asien
Der Bund investiert in Impulsprogrammen Millionen ins Tourismus-Marketing. Die Nachfrage nach Schweiz-Reisen steigt so stark, dass die Botschaften die Visa-Anträge nicht mehr bewältigen können.

Die Rechnung ist einfach: Wegen des starken Frankens bleiben Touristen aus dem Euroraum weg. Also müssen andere her. Aus Märkten, die noch nicht so gut erschlossen sind und wo eine wachsende Mittelschicht sich vermehrt teurere Reisen leisten kann. Inder, Russen, Asiaten sollen die Lücken füllen. Auch die Betreiber der Jungfraubahnen versuchen seit geraumer Zeit, einen neuen Markt zu erschliessen, und buhlen im südostasiatischen Raum um die Gunst der Reiseveranstalter und damit deren Kunden. Jungfrau-Marketingleiter Stefan Pfister setzt unter anderem auch auf Indonesien, wo die finanzkräftige Mittelschicht jährlich um zehn Prozent wächst und die Nachfrage nach Reisen in die Schweiz ebenfalls zunimmt. Die Jungfraubahnen investieren Zeit und Geld in die Kontakte zu indonesischen Reiseunternehmen, bieten Packages an und werden gebucht. Nur: Die Visa-Stelle auf der Schweizer Botschaft in Jakarta kann die nötigen Visa nicht erteilen.