Akademiker, 61, ausgesteuert
Ein Langzeitarbeitsloser erzählt seine Geschichte – und sagt, was er von der geplanten Überbrückungsrente hält.

Im Herbst 2016 änderte sich das Leben von Rolf Blum* von einem Tag auf den anderen. Dem damals 58-Jährigen wurde gekündigt – «Knall auf Fall, ohne jede Vorwarnung», wie er sagt. «Sie haben mir einen Dreizeiler in die Hand gedrückt, den ich unterschreiben musste. Das wars.»
Auch dreieinhalb Jahre später hat der Mann mit Studienabschlüssen in Ökonomie und Sozialwissenschaften keine dauerhafte Beschäftigung gefunden. Seit rund zwei Jahren ist er ausgesteuert. Ein 80-Prozent-Job bei einer Stiftung verhilft ihm zu einem monatlichen Nettolohn von 3400 Franken; die Stelle ist indes auf ein paar Monate befristet.