Chinas Gesicht des Kapitalismus tritt ab
Jack Ma, Gründer von Internetgiganten Alibaba, gibt heute die Konzernleitung ab. Er hinterlässt ein beeindruckendes Erbe.

Jack Ma gründete Alibaba vor etwas mehr als
Nun tritt Ma heute, an seinem
Sein gutes Englisch und Bekenntnis zu einer offenen und marktorientierten Wirtschaft machten Ma zu einer internationalen Berühmtheit, seine Geschichte steht sinnbildlich für die wirtschaftliche Öffnung Chinas. «The Economist» nannte ihn entsprechend im vergangenen Jahr das «erkennbarste Gesicht des chinesischen Kapitalismus».
Mehr Nutzer, mehr Umsatz
Ma hinterlässt ein Unternehmen in einem gesunden Zustand. Alibaba hat in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum erlebt. Im Geschäftsjahr 2019 wurde der Umsatz auf über
Die Umsatzzahlen Alibabas sind zwar momentan noch weit weg von jenen des amerikanischen Rivalen Amazon. In der Zukunft könnte sich dies aber ändern. Denn der chinesische Markt ist immer noch nicht vollständig ausgeschöpft. China zählt mehr als 1,4 Milliarden Einwohner. Viele Chinesen nutzen die Onlinedienste Alibabas also noch nicht.
Zudem investiert Alibaba neben ihren E-Commerce-Plattformen, ähnlich wie Amazon, in Produkte aus diversen anderen Branchen, beispielsweise in die Online-Bezahlungsplattform Alipay oder in verschiedene Produkte in der Unterhaltungsindustrie.
Und die chinesischen Online-Riesen sind erst in der Anfangsphase ihrer Expansion in die europäischen und amerikanischen Märkte; Alibaba etwa mit Aliexpress. Die Märkte zeichnen sich durch eine sehr hohe Kaufkraft aus und versprechen deshalb Profite.
Schweiz im Fokus
Die Verbreitung der mobilen Bezahllösung Alipay in Europa geht Hand in Hand mit den steigenden Touristenzahlen aus China. Tourismusbetriebe und Einzelhändler in Tourismusregionen bieten Alipay an, um für ihre chinesischen Kunden und Gäste attraktiver zu sein. Seit Anfang 2018 sei zum Beispiel die Zahl der Schweizer Händler, die das Bezahlen mit Alipay anbieten, um mehr als 3000 Prozent gestiegen, teilte ein Sprecher von Alipay der «Hotelrevue», der Fachzeitung für die Schweizer Hotellerie, im März mit.
Das Schweizer Geschäft von Aliexpress läuft ebenfalls hervorragend. Die im Onlinehandel tätige Tochtergesellschaft von Alibaba steigerte 2018 ihre Umsätze in der Schweiz um
Der Grund: Aliexpress ist nur eine Plattform für unabhängige Händler, die aus eigener Hand die Mehrwertsteuer übernehmen müssen. Aliexpress vermittelt bloss zwischen ihnen und den Kunden. Im Gegensatz dazu verkauft Amazon selbst Produkte und muss für deren Einfuhr in die Schweiz die entsprechende Mehrwertsteuer zahlen.
Erstellt: 10.09.2019, 21:51 Uhr
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