Diese Piste führt bergab
Die Österreicher investieren massiv in ihre Skigebiete. Das kann kaum gutgehen.
Österreichs Skigebiete machen keine halben Sachen. Eindrücklich zeigt sich dies am Beispiel des mittelgrossen Skigebiets Stubaier Gletscher in der Nähe von Innsbruck. Der dortige Betreiber investiert 60 Millionen Euro in eine moderne Gondelbahn, die doppelt so schnell unterwegs sein soll wie ihre Vorgängerin. Ähnlich hohe Summen werden etwa in St. Anton am Arlberg in die Hand genommen. Diese Vorwärtsstrategie erscheint aus mehreren Gründen gewagt. Skifahren verliert zunehmend an Beliebtheit. Die Zahl der Skitage ist laut dem Verband Seilbahnen Schweiz seit 2008 um über 20 Prozent gesunken. Und in Österreich fahren gerade mal noch 4 Prozent der Bevölkerung regelmässig Ski, 1987 waren es immerhin noch 13 Prozent. Während also die Nachfrage sinkt, erhöhen die Österreicher das Angebot, indem sie neue und grössere Lifte bauen und die Zahl der Pistenkilometer erhöhen. Wirtschaftlich kann das kaum gut gehen.
In der Schweiz hat sich schon manches Skigebiet finanziell übernommen. Es ist zu befürchten, dass sich die Geschichte auch in Österreich im einen oder anderen Skiort wiederholt.