Ex-UBS-Händler Adoboli in Ausschaffungshaft
Kweku Adoboli, der bei der Grossbank 2,3 Milliarden Dollar in den Sand setzte, soll aus Grossbritannien abgeschoben werden.

Der einstige UBS-Händler Kweku Adoboli wurde wegen Betrugs 2012 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Die Hälfte davon sass er in Grossbritannien im Gefängnis ab. 2015 wurde er wieder freigelassen. Seither fürchtete sich der gebürtige Ghanaer vor eine Abschiebung. Diese wird nun offenbar vollzogen.
Adoboli, der sich jeden Monat bei den Behörden melden muss, wurde am Montagmorgen von der Polizei festgehalten, wie sein Rechtsvertreter am Montagnachmittag dem «Blick» mitteilte.
Der 38-Jährige, der seit 26 Jahren in Grossbritannien lebt, soll in ein Ausschaffungsgefängnis in Schottland überführt worden sein. Nächste Woche plane das Innenministerium seine Abschiebung, heisst es weiter.
Adoboli hat keinen britischen Pass, er ist ghanaischer Staatsbürger. In Grossbritannien wird jeder ausländische Staatsbürger, der zu einer Haftstrafe von mehr als vier Jahren verurteilt wird, automatisch abgeschoben – ausser, er kann darlegen, dass es gute Gründe für einen Verbleib gibt. Davon konnte Adoboli die Behörden offenbar nicht überzeugen.
Milliarden verschleudert
Kweku Adoboli spekulierte im Sommer 2011 auf steigende Börsenkurse, stattdessen verloren seine Wertpapiere an Wert. Bei seinen Deals überschritt er seine Kompetenzen und setzte weit mehr Geld ein, als er durfte. Die Verluste kosteten die UBS mehr als 2 Milliarden Dollar. Neun Tage nachdem Adobolis Geschäfte aufflogen, trat der damalige UBS-Chef Oswald Grübel zurück.
Tausende Vorträge für ethischere Finanzbranche
Kürzlich hat ein Gericht sein Wiedererwägungsgesuch abgewiesen, berichtet der «Guardian». Dem zuständigen Amt wurde zudem die Erlaubnis erteilt, ihn abzuschieben, auch wenn er dagegen erneut Einspruch erheben würde. Er kenne jedoch seine ursprüngliche Heimat kaum und fühle sich auf der Insel zu Hause.
Bilder – Rekonstruktion des Adoboli-Falls
Adoboli glaubt, dass an ihm ein Exempel statuiert werde und die Behörde deshalb so hart durchgreife. Bei seinem Kampf gegen die Behörden erhält er Unterstützung. Seine Freunde sammeln mittels einer Crowdfunding-Kampagne Geld für ihn. Rund 6000 Pfund sind bislang zusammengekommen.
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