«Wir beobachten einen neuen Trend, das Showrooming»
Detailhandelsexperte Martin Hotz spricht von einer neuen Entwicklung, wonach Kunden im Laden ihr bevorzugtes Produkt sichten, abfotografieren – aber nicht mehr dort kaufen. Der Detaillist hat das Nachsehen.
Martin Hotz von Fuhrer & Hotz hat zusammen mit den Branchenspezialisten der Credit Suisse die neuste Studie zum Detailhandel in der Schweiz erstellt (wir berichteten). Dabei wird gezeigt, dass der Preisrückgang nicht im gleichen Tempo fortfährt wie bisher. Bezüglich des Einkaufstourismus wird sich die Lage auch nicht so schnell entschärfen. 2012 hat das Poschte ennet der Grenze nochmals um über 20 Prozent zugenommen.
Was die hiesige Branche nun aber neu beschäftigt, ist das sogenannte Showrooming, wie Hotz im Video-Interview (siehe oben) mit Tagesanzeiger.ch/Newsnet erklärt. Demnach kämen die Kunden nur noch in den Laden, um sich über die Produkte zu informieren. Haben sie etwas gefunden, werden Marke und Typ mit der Handykamera abfotografiert. Zu Hause würden dann diese Kunden einfach beim billigsten Anbieter kaufen. Der Detaillist mit dem Laden hat das Nachsehen.
Bis jetzt nur im Non-Food-Bereich
Diese Entwicklung sei für die Detaillisten eine neue Herausforderung, so Hotz. Es finde bis jetzt aber vor allem im Non-Food-Bereich statt. Hotz glaubt aber auch, dass sich das Phänomen in anderen Bereichen fortsetzen werde. «Das Showrooming wird uns noch beschäftigen.» Gewisse Detaillisten könnten darauf reagieren, indem sie ihre Aktivitäten im Onlinehandel ausbauten. Das geschehe jetzt schon.
Erstellt: 09.01.2013, 13:13 Uhr
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