Airbus startet zur Mission USA
Mit der Produktion von Flugzeugen in Amerika betritt der europäische Flugzeugbauer Neuland. Airbus' Angriff gilt dem Erzrivalen.

Airbus hatte den Schritt bereits im letzten Juni angekündigt: Der europäische Flugzeughersteller baut in der Stadt Mobile im US-Bundesstaat Alabama eine Fabrik für die Endmontage von Flugzeugen, die für den US-Markt bestimmt sind. Airbus erhofft sich dadurch unter anderem bessere Chancen beim Kampf um Grossaufträge von US-Fluglinien und der US-Regierung.
Das Marktpotenzial ist gross, sagte Ulrich Weber, Leiter der Airbus-Endmontage in den USA, laut der deutschen Tageszeitung «Die Welt». Gemäss dem Bericht hält Airbus in den USA zurzeit einen Marktanteil von 17 bis 20 Prozent. Die USA mit ihren zahlreichen Inland-Flugverbindungen sind der grösste Flugzeugmarkt der Welt. Allein den Bedarf an Mittelstreckenflugzeugen soll Airbus auf rund 5000 Exemplare schätzen. Um die Aufträge streiten sich vor allem Airbus mit seiner A320 und Boeing mit seiner B-737.
«Made in USA» ab 2016
In den USA wird allerdings nur die Endmontage der Airbus-Jets A319, A320 und A321 erfolgen. Diese erfolgt bisher in Hamburg, Toulouse und dem chinesischen Tianjin. Die Produktionsrate liegt bei 42 Maschinen pro Monat. Ab 2015 nimmt das Werk in Mobile voraussichtlich seinen Betrieb auf; die erste Maschine «made in USA» soll dann 2016 ausgeliefert werden. Ab 2018 will Airbus in Mobile vier Maschinen monatlich bauen.
Das Airbus-Werk soll rund 1000 Arbeitsplätze schaffen, die in Alabama sehr gefragt sind. Es sei ein grossartiger Tag für Mobile und ganz Alabama, sagte der Gouverneur des US-Bundesstaats, Robert Bentley, laut dem deutschen «Handelsblatt» denn auch beim Spatenstich. Mobiles Bürgermeister Sam Jones ergänzte, man habe sich sieben Jahre lang um ein Airbus-Werk bemüht. Offenbar fliessen auch Subventionen: Der Staat steuere gut 200 Millionen Dollar an den Bau der Fabrik bei. Airbus selber investiere rund 600 Millionen Dollar.
Auch neue Arbeitsplätze in Europa
Die Montage der Flugzeuge in den USA kommt laut Airbus auch Europa zugute. Laut Airbus-Chef Brégier sollen in Europa zusätzlich viermal so viele Jobs wie im neuen US-Werk geschaffen werden, um die Einzelteile der Flugzeuge zu fertigen. Airbus will die einzelnen Sektionen der Flugzeuge in Europa vorfertigen, per Schiff in die USA verfrachten und dort zusammensetzen, lackieren und testen.
Beim Spatenstich in Mobile sprach Airbus-Chef Fabrice Brégier von «einem wichtigen Meilenstein» für das Unternehmen. Airbus werde durch die neue Fabrik in Asien, Amerika und Europa produzieren. «Das bedeutet, dass wir wirklich ein Weltunternehmen werden.»
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