Banken schaffen neues Misstrauen
Finanzinstitute sollten ihre Geschäftsbedingungen endlich so formulieren, dass auch Kleinsparer sie verstehen.
Viele Banken erhöhen schleichend die Gebühren. Sei es für Bargeldbezüge an Automaten oder beim Verlängern der Hypotheken. Die Mehrausgaben sind den meisten Kunden nicht bewusst. Sie läppern sich aber über die Zeit zusammen. Noch schwieriger ist es für Laien, die Anpassungen beim Kleingedruckten der Banken zu verstehen. So ist es für einen Kleinanleger beinahe unmöglich, abzuschätzen, welche Folgen die Änderungen der allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) seiner Bank für ihn dereinst haben könnten. Doch dabei handelt es sich um den grundlegenden Vertrag zwischen dem Geldinstitut und dem Kunden. Kommt es zu einem Rechtsstreit zwischen den beiden Parteien, ist er mitentscheidend.
Es ist äusserst mühsam, das meist zweiseitige, auf Juristendeutsch formulierte Papier zu lesen. Zusätzlich gelten meistens noch Bestimmungen zum Datenschutz oder für die Nutzung des Onlinebankings. Hinzu kommt, dass Bankkunden eigentlich auch keine Wahl haben. Denn wer ein Konto will, muss dem Kleingedruckten zustimmen. Andernfalls muss er sich eine neue Bank suchen. Das ist nicht nur mühsam, es nützt auch wenig. Die Banken schreiben bei den AGB oftmals voneinander ab, bei fast allen Instituten gelten dieselben Bestimmungen. Der Kunde wird daher den Papierstapel ignorieren und zum Altpapier legen. Es wird schon keine Folgen haben, wenn man blind zustimmt. Zahlreiche Rechtsstreitigkeiten von Kleinanlegern in den letzten Jahren zeugen vom Gegenteil.