Der Schweizer Bankenplatz hat seine Pionierrolle verloren
Nach dem Auftauchen von Potentatengeldern bei Schweizer Banken wird immer mehr Kritik an der Praxis der Banken laut. Experten und Politiker fordern eine Verschärfung der Geldwäschereigesetze.

In der Vergangenheit wurde die Schweiz nicht müde, sich als Vorreiterin in der Geldwäschereibekämpfung und im Umgang mit Diktatorengeldern in Szene zu setzen. Auch für die Einführung der «Lex Duvalier» erntete sie zuletzt im Ausland Lob. Die Schweiz sei auf dem Weg «eines der herausragendsten Länder bei der Rückgabe gestohlener Gelder an Entwicklungsländer» zu werden, schrieb unlängst die «New York Times». Doch nun, nachdem Gelder zweifelhafter Herkunft aus Tunesien, der Elfenbeinküste und Kasachstan aufgetaucht sind und auch der ägyptische Herrscher Hosni Mubarak in der Schweiz Konten haben soll, droht das Bild der mustergültigen Eidgenossenschaft Schaden zu nehmen.