Etihad Regional macht Front gegen Swiss
Für den nächsten Sommerflugplan steigt bei Darwin die Anzahl der angeflogenen Destinationen in Europa um 9 auf 37.

Die unter dem Namen Etihad Regional fliegende Tessiner Darwin Airline verschärft den Konkurrenzkampf mit der Swiss deutlich. Nach dem Ende ihrer Zusammenarbeit geben beide Fluggesellschaften in Europa kräftig Schub.
Für den nächsten Sommerflugplan steigt bei Darwin die Anzahl der angeflogenen Destinationen in Europa um 9 auf 37. Davon würden 6 Destinationen ganzjährig angeflogen und 3 Destinationen nur im Hochsommer, sagte Darwin-Chef Maurizio Merlo am Dienstag vor den Medien in Zürich.
Die Swiss ihrerseits hatte vor einer Woche angekündigt, ab Zürich zusätzliche 22 Destinationen bedienen zu wollen. Mit diesem Ausbau auf 72 Destinationen reagiert die Swiss auf den verstärkten Kampf im europäischen Fluggeschäft, in dem unter anderem die arabische Airline Etihad für neue Konkurrenz gesorgt hat.
Nachdem die dem Golfemirat Abu Dhabi gehörende Etihad angekündigt hatte, sich mit einem Drittel bei der Tessiner Regionalfluggesellschaft beteiligen zu wollen, kündigte die Swiss ihre Zusammenarbeit mit Darwin auf der Strecke Lugano-Zürich. Nun fliegen die beiden einstigen Partner gegeneinander zwischen Lugano und Zürich.
Zusätzlich spitzt sich der Konkurrenzkampf in Zürich zu. Neu verbindet Etihad Regional Zürich auch mit Prag, Pristina und Venedig sowie im Hochsommer mit Palma de Mallorca. Von Genf fliege man im Sommer nach Calvi und Figari auf Korsika. Zudem bedient werden die Strecken von Dresden und Leipzig nach Brüssel sowie von Dresden nach Kopenhagen.
Deutliches Wachstum
Damit will Etihad Regional deutlich wachsen. 2014 habe man einen Umsatz von rund 90 Millionen Franken. Im nächsten Jahr solle der Umsatz um 40 Prozent zulegen, sagte Merlo. Dafür hat die Regionalfluggesellschaft viel Personal angeheuert. Seit Anfang Jahr stieg der Mitarbeiterbestand um gut 100 auf heute 320 Leute.
«Wir sind in einer Wachstumsphase», sagte Kommerzchef Christian Schneider: «Wir machen das, weil wir denken, dass wir damit Geld verdienen.» wie viel Geld gab die Firmenspitze indes nicht bekannt.
Vor allem der Umsteigeverkehr der Regionalfluggesellschaft soll zulegen. Derzeit würden 22 Prozent der Passagiere innerhalb des Etihad-Netzes weiterfliegen. Künftig sollen es über 30 Prozent sein, wie Merlo sagte.
Etihad hat vor kurzem ein eigenes Luftfahrtbündnis gegründet. Dem neuen Verbund Etihad Airways Partners gehören neben Darwin auch Air Berlin, Air Serbia, Air Seychelles und die indische Jet Airways an. Das Netzwerk verbindet über 250 Destinationen auf allen Kontinenten.
Warten auf Zustimmung vom Bazl
Der Einstieg von Etihad bei der Darwin Airline verzögert sich allerdings. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hatte im Juni Bedenken geäussert, weil die beabsichtigten Zusammenarbeitsmechanismen zu einer Kontrolle der Etihad Airways über Darwin führen könnten.
Dies wäre mit den gesetzlichen Bestimmungen nicht vereinbar, meint das Bazl. Nach geltendem EU-Recht, das die Schweiz übernommen hat, müssen europäische und damit auch schweizerische Fluggesellschaften zu mehr als 50 Prozent in europäischer Hand sein.
Die Bedenken des Bazl bezogen sich unter anderem auf ein Mitspracherecht von Etihad bei der Ernennung neuer Topmanager für die Darwin Airline, wie Merlo sagte. Zudem wollte Etihad die Kontrolle für Sicherheit und Qualität.
Aufgrund der Beanstandungen des Bazl habe man die kritischen Punkte geändert und die neuen Verträge beim Bazl eingereicht. Das Bundesamt will gemäss eigenen Angaben bis Ende Oktober entscheiden, unter welchen Bedingungen die Golfairline sich an der Tessiner Regionalfluggesellschaft beteiligen kann. Mit dem Einstieg von Etihad wird das Aktienkapital der Darwin Airline von 20 Millionen auf 30 Millionen Fr. erhöht.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch