Julius Bär übertrifft eigenes Ziel – Analysten dennoch enttäuscht
Im ersten Quartal verzeichnet die Bank Julius Bär bei den verwalteten Vermögen einen Zuwachs um vier Prozent. Analysten stellen der Privatbank jedoch kein gutes Zeugnis bei der Profitabilität aus.

Das fehlende Vertrauen der vermögenden Kunden in die Finanzmärkte haben die Profitabilität der Bank Julius Bär in den ersten vier Monaten des Jahres geschmälert. Dafür gelang es der Gruppe erneut, vor allem in Wachstumsmärkten Kundengelder anzuziehen.
Nachdem die Bruttomarge im vergangenen Jahr bei 104,5 Basispunkten gelegen hatte, sackte diese zur Messung der Profitabilität wichtige Grösse nach dem Zeitraum Januar bis April auf unter 100 Punkte ab. Besonders von Aktien und Devisen liessen die Kunden die Finger, wodurch Julius Bär auch deutlich weniger mitverdienen konnte.
Analysten urteilen über die vorgelegten Eckdaten ziemlich streng. Die Marge fiel stärker, als das die Branchenexperten vorausgesagt hatten. Die Aktie der Privatbank sank deutlich und lag Mittag bei 32,68 Franken um 4,4 Prozent unter Vortagesschlusskurs.
Hohe Kosten
Julius Bär plagen auch hohe Kosten. Das Verhältnis von Kosten zum Ertrag (Cost-Income-Ratio) erhöhte sich etwas auf 70 Prozent, was selbst im teuren Vermögensverwaltungsgeschäft im Branchenvergleich eher viel ist. Die Kostenkontrolle sei für Julius Bär mittelfristig entscheidend für die Profitabilität, schrieb Analyst Jon Peace.
Um die Kosten in den Griff zu bekommen, will die Bank unter Konzernchef Boris Collardi im Lauf des Jahres weitere Schritte einleiten. Ein neuerlicher Stellenabbau ist offenbar nicht vorgesehen. Im vergangenen Jahr hatte die Bank Personalabbau angekündigt.
Wachstum in Wachstumsmärkten
Erfolge konnte die Bank indessen bei den Kundengeldern verbuchen. Die Höhe der verwalteten Vermögen stieg bis Ende April um 4 Prozent auf 178 Milliarden Franken. Unter dem Strich sei der Zufluss an Kundengeldern «solide» gewesen und entspreche den Zielen, die sich die Bank gesetzt habe, hiess es.
Vor allem in den Wachstumsmärkten und in Deutschland vertrauen die Kunden der Zürcher Traditionsbank ihr Geld gerne an. Aus den Wachstumsmärkten kommen bei Julius Bär derzeit gut ein Drittel der verwalteten Kundenvermögen. Die Bank kann sich vorstellen, dass bis 2015 über die Hälfe der Vermögenswerte aus den aufstrebenden Ländern vor allem ausserhalb Europas kommen.
Neben Asien und Lateinamerika buhlt Julius Bär auch um die Gunst reicher Kunden besonders in Deutschland, Osteuropa und im Nahen Osten. Für die Golfstaaten habe man die Zahl der Kundenberater erhöht. Eine Vertretung in Tel Aviv soll dafür sorgen, dass auch mehr israelische Privatkunden zu Julius Bär gehen.
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