Kaum neue Kundengelder für die ZKB
Das Zinsgeschäft und der Handel laufen gut bei der Zürcher Kantonalbank. Der Zustrom an Neugeld ist jedoch versiegt. Ausserdem hat eine Reform der Pensionskasse das Resultat belastet.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im ersten Halbjahr mit dem Zinsgeschäft und dem Wertpapierhandel mehr verdient als vor einem Jahr. 150 Millionen Franken für die Pensionskasse haben den Gewinn aber um ein Drittel gedrückt.
Grund für die Sonderbelastung ist die Umstellung der Vorsorge vom Leistungs- zum Beitragsprimat. Die ZKB will damit die Quersubventionierung der Altersgehälter unter den Mitarbeitern verhindern. Den technischen Zinssatz zur Ermittlung der Leistungen senkt die Bank auf Anfang 2013 von 3,5 auf 3 Prozent.
Unter dem Strich weist die grösste der Schweizer Staatsbanken somit 242 Millionen Franken Gewinn aus. Ohne die Zusatzkosten für die Pensionskasse läge das Resultat mit 392 Millionen Franken knapp 10 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres.
«Ansprechendes» Jahresresultat
Ob die Bank wie in den Vorjahren für 2012 dem Kanton und den Zürcher Gemeinden 330 Millionen Franken ausschütten kann, hängt nun vom zweiten Halbjahr ab. Bezüglich der Gewinnausschüttung müsse man sich keine allzu grossen Sorgen machten, sagte ZKB-Sprecher Urs Ackermann.
Festgelegt wird der Betrag vom Bankrat und erst dann, wenn der Jahresgewinn bekannt ist. Die Bank glaubt, ein «ansprechendes» Jahresergebnis vorlegen zu können. Dafür ruft die Bank aber auch Risiken und Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise in Erinnerung.
Wenig neues zum Steuerstreit
Wahrscheinlich ist zudem, dass die ZKB wie zehn andere Schweizer Banken im Streit mit amerikanischen Behörden um die Beihilfe zur Steuerhinterziehung von US-Kunden eine Strafe bezahlen muss. Im ersten Halbjahr stellte die Bank für verschiedene Risiken lediglich 25 Millionen Franken zurück.
Eine Busse würde mehr kosten, doch zu spezifischen Rückstellungen informiert die Bank nicht. Dass eine Strafzahlung den Gewinn der Bank belasten würde, hatte ZKB-Chef Scholl schon im Februar gesagt.
Die Bank geht im Moment eher nicht davon aus, dass eine Zahlung noch 2012 erfolgen könnte. Die ZKB führt Verhandlungen mit den amerikanischen Behörden. Sie hat zudem Daten über Mitarbeiter an die US-Behörden übergeben und wartet die weitere Entwicklung ab.
Ertragssprung im Handel
Im Kerngeschäft legte die Bank im ersten Halbjahr indessen zu. Der Betriebsertrag stieg um 9,1 Prozent auf 1,10 Milliarden Franken. Die wichtigste Ertragsstütze, das Zinsgeschäft, legte um 5,3 Prozent auf 593 Millionen Franken zu. Die Hypothekenausleihungen der ZKB, einem der wichtigsten Hausbaufinanzier im Grossraum Zürich, stiegen schwächer als der Markt um 1,4 Prozent auf knapp 66 Milliarden Franken.
Der Erfolg aus Kommissionen und Dienstleistungen ging um 1,6 Prozent auf 269 Millionen Franken zurück. Im Handel mit Wertpapieren hauptsächlich für Kunden, einer über die Jahre sehr schwankungsanfälligen Ertragsquelle, stieg der Geschäftserfolg dagegen um knapp die Hälfte auf 225 Millionen Franken.
Wenig Neugeld
Im Vergleich zu früheren Jahren ist das Netto-Neugeld weniger hoch ausgefallen: Die Bank nahm nach Milliardenzuflüssen in den Vorjahren von Januar bis Juni nur 745 Millionen Franken entgegen. Weil die Anlagen an Wert zulegten, stieg der Wert der verwalteten Kundenvermögen aber um 1,8 Prozent bzw. 3,2 Milliarden Franken. Mit knapp 180 Milliarden Franken betreuten Geldern gehört die ZKB zu den bedeutenden Schweizer Vermögensverwaltern.
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