Novartis-Blockbuster in Japan auf Index
Der Schweizer Pharmahersteller wird in Japan mit massiven Vorwürfen konfrontiert. Forscher zweifeln an der Wirksamkeit des Medikaments Diovan. Novartis spricht von einem «Interessenskonflikt».

Der Schweizer Pharmariese Novartis ist mit grösseren Problemen in Japan konfrontiert. Dort zweifeln Forscher offenbar an der Wirksamkeit des Medikaments Diovan, einem Blutdrucksenker und Blockbuster des Unternehmens. Dies berichtete «The Wall Street Journal» heute auf der Titelseite.
Zwei Untersuchungen von Studien hätten ergeben, dass die Daten verändert wurden und dadurch ungenaue Ergebnisse entstanden seien, schreibt die US-amerikanische Zeitung. Novartis bestreitet jegliche Verstrickung und bekräftigt die Wirksamkeit ihres Medikaments.
«Interessenskonflikt»
Novartis-Sprecher Eric Althoff räumte jedoch auf Anfrage ein, dass es bei den japanischen Studien zu einem «Interessenskonflikt» gekommen sei, welcher «unangebrachterweise» nicht offengelegt wurde.
Ein Mitarbeiter von Novartis war bei allen fünf Studien beteiligt, in den Studien aber lediglich als Lektor der Osaka City University aufgeführt, wo er eine Teilzeitstelle innehatte. Er war dabei offenbar in die statistische Auswertung und das Studiendesign involviert.
Spitäler nehmen Medikament aus Sortiment
Althoff teilte der Zeitung weiter mit, es habe aber keine Hinweise auf eine «absichtliche Manipulation oder gar Verfälschung der Daten» durch den ehemaligen Mitarbeiter gegeben.
Trotzdem haben laut «Wall Street Journal» mindestens acht Spitäler mitgeteilt, dass sie das Herzmedikament nicht mehr länger verschreiben werden. Weitere japanische Universitäten, welche Analysen mit Diovan durchgeführt hatten, haben Untersuchungen eröffnet. Auch das Gesundheitsministerium hat solche in diesem Monat angekündigt.
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