«Superreiche geraten unter Gruppendruck»
Warum spendet Mark Zuckerberg – und gleich so viel? Und wie spendenfreudig sind reiche Schweizer? Dazu Stiftungsexperte Georg von Schnurbein.
Mark Zuckerberg stiftet 99 Prozent seiner Facebook-Aktien. Eine Überraschung? Ganz so erstaunlich ist es nicht, er hat schon früher Millionenbeträge gespendet. Es gibt einen Trend unter superreichen Amerikanern, den Warren Buffett und Bill Gates mit der «Giving Pledge» ausgelöst haben. Wer sich ihr anschliesst, verpflichtet sich, den Grossteil des Vermögens zu geben.
Warren Buffett sagt, dass Vermögen, die aus der Gesellschaft zusammengetragen worden seien, in die Gesellschaft zurückfliessen sollten. Das klingt fast schon sozialistisch. Im Sozialismus würde man vielleicht ähnlich verfahren, bloss würde der Staat die Umverteilung vornehmen. Im Vergleich zu Europa fehlt in den USA auch das dynastische Denken, man ist stattdessen geprägt vom American Dream, dass man es ohne Staat schaffen kann – aber dann auch Aufgaben des Staates zu übernehmen hat. Nicht zufällig haben die USA eine enorm hohe Erbschaftssteuer: Reiche sollen so zum Spenden motiviert werden. Den Kindern bleibt jener Betrag, der nicht von den Steuern betroffen ist.