Zückerli mit Beigeschmack
Wer den Kreditkartenzuschlag zurückbekommen möchte, hat einige Mühen vor sich.
Die Händler, die Kreditkartenfirmen und die Zahlungsdienstleister zanken sich um ihre Einnahmen. Damit die Konsumenten trotzdem weiter die Kreditkarte zücken und sie nicht wegen der hohen Zusatzkosten im Portemonnaie stecken lassen, haben sich die Kreditkartenfirmen und Zahlungsdienstleister etwas Besonderes einfallen lassen: Sie zahlen Kunden die Zuschläge für Kreditkartenzahlungen zurück. Wer also beim Buchen eines Flugs einen Kreditkartenzuschlag von 30 Franken berappen muss, kann dieses Geld bei seinem Kreditkartenanbieter einfordern. Das ist ein grosszügiges Angebot – wenn auch kein uneigennütziges. Die Kreditkartenfirmen wollen so auf die schwarzen Schafe einwirken, die sich nicht an die Branchenabsprachen halten und den Zuschlag weiter erheben. Das gelingt ihnen leichter, wenn sie ihre Position mit Kundenbeschwerden untermauern.
Das faire Angebot wird dadurch unnötig kompliziert. Kein Wunder, ist es in der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt und wird daher kaum angewendet. Wenn die Kreditkartenanbieter die Konsumenten ins Boot holen wollen, dann sollten sie auch so vorgehen, dass es diese verstehen. Dann hätte der Kampf gegen die teilweise saftigen Zuschläge von Swiss und Co. eher Aussicht auf einen Erfolg.