Wirtschafts-News im TickerUS-Wirtschaft wächst stärker als erwartet Visa und Mastercard steigern Gewinn
Jobs, Konzerne, Debatten, Rankings: Hier finden Sie aktuelle Nachrichten aus der Welt der Wirtschaft.
Am Mittwoch werden aufgrund eines Verdi-Streiks vermutlich keine Passagierflüge vom Berliner Flughafen BER starten oder dort landen. Es sei davon auszugehen, «dass an diesem Tag keine regulären Passagierflüge am BER stattfinden können», teilte die Flughafengesellschaft am Montag mit. Alle Reisenden seien aufgerufen, sich bei ihrer Airline über den Status ihres Fluges zu informieren.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste, Flughafengesellschaft und Luftsicherheit am Mittwoch zum Streik aufgerufen. Dieser soll ganztägig mit Beginn der Frühschicht starten und am späten Abend enden. Die Gewerkschaft rechnet mit bis zu 1500 Teilnehmenden. Anlass für den Streik sind demnach parallel laufende Tarifrunden, für die sich laut Verdi «in allen drei Bereichen bislang keine Lösung abzeichnet».
Der Flughafengesellschaft zufolge waren am Mittwoch 300 Starts und Landungen mit insgesamt 35'000 Passagieren geplant. (AFP)
Als nächste grosse Firma aus der Tech-Branche greift der Musikstreaming-Marktführer Spotify zu Entlassungen. Rund sechs Prozent der Mitarbeiter sollen gehen, wie Gründer und Chef Daniel Ek am Montag ankündigte. Damit dürften rund 600 Jobs vom Stellenabbau betroffen sein: Zum vergangenen Stichtag 30. September hatte das schwedische Unternehmen gut 9800 Vollzeitstellen.
Ek verwies darauf, dass Spotify effizienter werden müsse. Er habe – wie auch andere – gehofft, dass der geschäftliche Rückenwind aus der Corona-Pandemie andauern würde. «Rückblickend war ich zu ambitioniert bei Investitionen, die unser Umsatzwachstum überholten», schrieb Ek in einer E-Mail an die Mitarbeiter. «Ich übernehme die volle Verantwortung für die Schritte, die uns hierher gebracht haben.» Spotify plant mit Kosten zwischen 35 und 45 Millionen Euro für Abfindungen.
Spotify hatte nach dem Schub für das Geschäft in der Corona-Pandemie die Belegschaft rapide ausgebaut. So stieg die Mitarbeiterzahl in den zwölf Monaten bis Ende September 2022 mit über 2400 zusätzlichen Jobs um mehr als 30 Prozent. (SDA)

Die schwerste Dürre seit 60 Jahren lässt die Soja-Ernte in Argentinien einbrechen. Die wichtige Getreidebörse in Rosario korrigierte ihre Prognose für die Ernte-Saison 2022/2023 zuletzt um 25 Prozent von 49 Millionen Tonnen auf 37 Millionen Tonnen nach unten.
Das ist eine um 13 Prozent geringere Ernte als im Vorjahr und die drittschlechteste in den vergangenen 15 Jahren. Argentinien leidet derzeit unter dem Wetterphänomen La Niña, das zu deutlich geringeren Niederschlägen führt.
Nach den USA und Brasilien ist Argentinien der drittgrösste Produzent von Soja. Zudem ist das südamerikanische Land weltweit der grösste Exporteur von Soja-Schrot und Soja-Öl. Für das Agrarland Argentinien bedeuten die Ernteausfälle schwere Verluste.
Die Getreidebörse in Rosario beziffert die Mindereinnahmen auf rund acht Milliarden US-Dollar, das entspricht etwa 18 Prozent der Deviseneinnahmen durch landwirtschaftliche Exporte. Der Agrarsektor ist einer der wichtigsten Devisenbringer für das wirtschaftlich stark gebeutelte Land. (SDA)
Der Zementkonzern Holcim hat die Sand- und Zuschlagstoff-Steinbrüche von Pioneer Landscape Centers in den USA übernommen. Der Deal umfasst insgesamt 13 Steinbrüche in den Regionen Denver, Phoenix und Colorado Springs.
Der Zukauf ergänze den Erwerb von Zuschlagstoffreserven in Greeley (Colorado), welche im Dezember 2022 übernommen wurden, teilte Holcim am Montag mit. Ferner soll die Akquisitionen das Wachstum in der Region über mehrere Jahre unterstützen.
Mit der Übernahme soll zudem die «Strategie 2025 – Beschleunigung des grünen Wachstums» vorangetrieben werden. Zum Kaufpreis machte Holcim in der Mitteilung keine näheren Angaben. (SDA)
Die Schweiz hat als erstes der 164 Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) das Übereinkommen über Fischereisubventionen ratifiziert. Bundesrat Guy Parmelin überreichte am Freitag die entsprechenden Dokumente an WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala.
Die Schweiz gehe mit hervorragendem Beispiel voran, sagte WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala am Freitag vor den Medien in Davos. Die Schweiz könne mit der raschen Ratifikation dazu beitragen, dass das Übereinkommen seine positiven Wirkungen entfalten könne, teiltedas Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) mit.
Das Übereinkommen hat zum Ziel, den schädlichen Fischerei-Subventionen ein Ende zu setzen. Die Ratifizierung wurde am Freitag in Davos im Rahmen eines informellen Handelsministerinnen- und minister-Treffen der WTO kommuniziert, zu dem Bundesrat Guy Parmelin eingeladen hatte.
Nach der leichten Erholung vom Corona-Taucher ist der Autoimporteur und -verkäufer Amag im vergangenen Jahr kaum noch vom Fleck gekommen. Der Umsatz stieg 2022 auf 4,4 Milliarden Franken von 4,3 Milliarden Franken im 2021.
Damit ist die Gruppe noch deutlich entfernt von den 4,7 Milliarden Franken Umsatz im Vor-Coronajahr 2019. «Vor Jahresfrist war die Hoffnung berechtigt, dass sich das Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr wieder erholen würde, dass sich nach Corona die Lieferketten wieder stabilisieren würden und die Verfügbarkeit von Halbleitern besser werden würde», teilte die Amag am Freitag an ihrer Jahresmedienkonferenz in Cham mit. Mit dem Ukrainekrieg und den damit verbundenen Verwerfungen hätten sich die Vorzeichen allerdings nochmals verändert.
Der Schweizer Automarkt habe mit 225'934 neu zugelassenen Personenwagen gegenüber 2021 und 2020 (238'481 bzw. 236'827 Autos) nochmals nachgelassen, schrieb die Amag. Damit liege der Schweizer Automarkt weiterhin deutlich unter einem normalen Autojahr, in dem rund 300'000 Fahrzeuge verkauft werden.
«Auch die Marken der Amag waren von der weltweiten Situation und den Engpässen wegen des Ukraine-Kriegs betroffen», hiess es. Die Verkäufe von Autos der Marken VW, Skoda, Audi sowie Seat und Cupra sanken um 3,8 Prozent auf 71'514. Immerhin hat sich die Amag-Gruppe damit besser gehalten als der Gesamtmarkt, der 2022 um 5,3 Prozent schrumpfte.
Der Streaming-Riese Netflix hat nach einem überraschend starken Schlussquartal einen Wechsel an der Führungsspitze vollzogen. Firmengründer und Co-Vorstandschef Reed Hastings tritt zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss bekannt gab.
Hastings war mehr als zwei Jahrzehnte Teil des Top-Managements. Als Nachfolger beförderte Netlix Greg Peters, der bislang im Vorstand das Tagesgeschäft verantwortete, an die Vorstands-Doppelspitze mit Ted Sarandos.
Hastings dürfte als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats, der dem Vorstand übergeordnet ist, aber wesentlichen Einfluss behalten. Die Aktien von Netflix legten nachbörslich zunächst um knapp fünf Prozent zu.

Netflix verkündete aber auch einen gelungenen Jahresabschluss. In den drei Monaten bis Ende Dezember gewann der Streaming-Service unterm Strich 7,66 Millionen neue Kunden hinzu – Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 4,5 Millionen gerechnet. Insgesamt brachte es Netflix zum Jahresende auf 230,75 Millionen Nutzerkonten. «2022 war ein schwieriges Jahr mit einem holprigen Start, aber einem glänzenderen Abschluss», erklärte das Unternehmen im Geschäftsbericht mit Blick auf die schwache erste Jahreshälfte.
Die Erlöse wuchsen im vierten Quartal um rund zwei Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn brach jedoch von 607 Millionen auf 55 Millionen Dollar ein. Dennoch übertrafen die Zahlen insgesamt die Markterwartungen.
Conforama kommt in den Besitz des österreichischen Möbelriesen XXXLutz. Der Unternehmer Dan Mamane trennt sich damit nach nur zweieinhalb Jahren wieder vom Einrichtungshaus.
XXXLutz wiederum baut mit dem Deal seine Marktstellung in der Schweiz aus. Die Österreicher waren erst im September 2018 mit einem eigenen Möbelhaus in den Schweizer Markt eingetreten. Erster Standort war ein 15'000 Quadratmeter grosses Geschäft im aargauischen Rothrist.

Nach der Übernahme von Möbel Pfister im Jahr 2019 kaufte XXXLutz 2020 auch sechs Interio-Filialen von der Migros und baute sie zu Mömax-Filialen um. Vor einem Jahr baute das Unternehmen seine Schweizer Präsenz mit der Übernahme von Lipo weiter aus.
Dan Mamane hatte Conforama am 31. Juli 2020 von der südafrikanischen Steinhoff-Gruppe erworben. Im Dezember 2021 hatte er – wie nun bekannt wurde – bereits einen Teil des Aktienkapitals an eine der XXXLutz Gruppe zugehörige Gesellschaft abgetreten. Conforama betreibt aktuell 20 Filialen in der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin und beschäftigt 1200 Mitarbeitende. Über den Verkauf hatte zuerst das Westschweizer Wirtschaftsmagazin «Bilan» berichtet.
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Die Stromrechnung dürfte für viele Schweizer Haushalte auch im nächsten Jahr erneut deutlich teurer werden. Es müsse «trotz nun sinkender Marktpreise vielerorts auch für 2024 noch einmal mit einem deutlichen Preisanstieg gerechnet werden», sagte Elcom-Präsident Werner Luginbühl am Donnerstag.
Er appellierte in diesem Zusammenhang am schweizerischen Stromkongress in Bern an die Branche: Eine «gute Kommunikation» sei in diesem Umfeld sehr wichtig, um Akzeptanz bei den Verbrauchern zu schaffen. Und man dürfe sich auch nicht wundern, wenn die Strukturen der schweizerischen Stromversorgung aufs Tapet kämen, sagte der Präsident der Elektrizitätskommission, die unabhängige staatliche Regulierungsbehörde für die Strombranche
«Viele Endverbraucher verstünden nicht, wie es sein kann, dass in der Schweiz die Tarife dermassen ansteigen, wo doch hierzulande über das ganze Jahr gesehen etwa gleich viel Strom produziert wie konsumiert wird. Zudem stammt die Produktion vornehmlich aus Kern- und Wasserkraft, deren Kosten unverändert geblieben sind.»

Zur Einordnung der Aussage muss man wissen: Auch wenn sich die jährliche Produktion und der jährliche Konsum in etwa decken: Die Schweiz exportiert gewöhnlich im Sommer Strom, ist im Winter hingegen auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen. Die europäischen Marktpreise sind für die Schweiz entscheidend, und diese sind wiederum stark von den Gaspreisen abhängig.
Auch die «aktuell weiterhin ausserordentlich hohen Preise am Markt» würden durch die hohen Gaspreise bestimmt und nicht von der Angst vor einem Strommangel, sagte Luginbühl. Und die weiteren Aussichten seien unsicher.
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Die finanzielle Basis bei Schweizer Firmen hat sich laut einer Studie der ZKB seit der Jahrtausendwende verbessert. Die Bonitätsanalyse von Schweizer Unternehmen mahnt aber auch zur Wachsamkeit.
Die historische Kreditkennzahlenanalyse untersucht die Entwicklung der wichtigsten kreditrelevanten Kennzahlen von 92 Schweizer Corporate-Unternehmen in der Zeitperiode zwischen 2000 und 2021. Auf dieser Grundlage stellt die ZKB laut der am Donnerstag veröffentlichten Studie eine Verbesserung der Gesamtbonität fest.
Konkret hätten sich die Ratings für den Gesamtmarkt von BBB+ auf aktuell A erhöht. Im historischen Vergleich sei allerdings auch festzuhalten, dass sich die Ratings seit dem Jahr 2010 wieder leicht negativ entwickelt hätten. Als wesentlichen Faktor dafür nennt die ZKB den durch tiefe Zinsen begünstigten starken Anstieg der Verschuldung.
So sei die Gesamtverschuldung der untersuchten Firmen zwischen 2010 und 2021 von 132 Milliarden auf 223 Milliarden Franken gestiegen, ein Plus von 69 Prozent. Zeitgleich habe sich die operative Leistung auf Stufe EBITDA aber nur um 30 Prozent auf 110 Milliarden verbessert.
Die ZKB stellte zudem drei Szenarien – 1. moderate Wirtschaftsabkühlung, 2. «Finanzkrise 2009» und 3. schwere Rezession – zur einer möglichen Entwicklung der Bonität auf. Die Kantonalbank kommt dabei zum Schluss, dass die finanzielle Gesundheit der Schweizer Unternehmen nur im schlechtesten Szenario, also bei einer schwereren Rezession, wirklich gefährdet sei.
Nach Aussagen von Credit-Suisse-Chef Ulrich Körner ist die Schweizer Grossbank auf Kurs mit ihrer strategischen Neuausrichtung. «Die Abflüsse von Kundengeldern haben sich deutlich verringert», sagte Körner am Weltwirtschaftsforum in Davos in einem Interview mit dem US-Sender CNBC. «Tatsächlich kommen Gelder in verschiedene Teile des Unternehmens zurück.»
Die angeschlagene Grossbank hatte im vergangenen November eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe durchgeführt und mit der Saudi National Bank einen neuen Grossaktionär an Bord geholt.
Körner sagte weiter, der Umbau zu einer «neuen Credit Suisse» laufe nach Plan. Er habe nicht nur mit wichtigen Investoren das Gespräch gesucht, sondern sich auch persönlich an Zehntausende von Kunden gewandt. Das habe einen positiven Impuls geschaffen, der durch das laufende Jahr anhalten werde.
Der Schweizer Arbeitsmarkt könnte die Glanzzeiten hinter sich haben. «Es kommt in naher Zukunft wieder zu mehr Kündigungen», stellte eine Studie der Outplacementfirma Von Rundstedt fest, die Entlassene bei der Suche nach einer neuen Stelle unterstützt.
Denn «seit Mitte 2022 sind wieder vermehrt Kündigungen ausgesprochen und erste Abbauprojekte und Restrukturierungen angekündigt worden», hiess es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie. Insgesamt wurden drei Viertel der Entlassungen mit einem Arbeitsplatzabbau oder einer Restrukturierung begründet. Im Vorjahr waren es lediglich zwei Drittel gewesen.
Die Unternehmen würden nicht nur neues Personal suchen, sondern gleichzeitig auch Personal freistellen, um die Organisation anzupassen. «Das deutet noch nicht auf eine Rezession, aber auf eine Art Normalisierung des Arbeitsmarktes hin», hiess es.
Die Studie basiert auf den Informationen von 1866 von einer Kündigung betroffenen Mitarbeitern und von 192 Unternehmen aus verschiedenen Branchen, welche im vergangenen Jahr in der Schweiz Kündigungen ausgesprochen haben.
Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im Geschäftsjahr 2022 vor allem wegen des Währungseinflusses etwas weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr. Dabei fiel das erste Semester stärker aus als das zweite. Im vierten Quartal gingen die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Der Konzernumsatz nahm um 2,0 Prozent auf 3,39 Milliarden Franken ab, wie Geberit am Donnerstag mitteilte. In lokalen Währungen ergab sich hingegen ein organisches Wachstum von 4,8 Prozent, nachdem dieser Wert im ersten Halbjahr noch bei +11 Prozent gelegen hatte. Der Umsatz lag damit klar unter den Erwartungen der Analysten.
Grund für den leichten Umsatzrückgang seien negative Währungseffekte in Höhe von 234 Millionen Franken gewesen, so Geberit zum Geschäftsjahr. Das Wachstum in lokalen Währungen sei auf starke Verkaufspreiserhöhungen in Höhe von rund 9 Prozent und auf ein anhaltend starkes Volumenwachstum im ersten Halbjahr zurückzuführen. Im zweiten Halbjahr seien die verkauften Volumina stark rückläufig gewesen.
Galenica hat 2022 die eigenen Umsatzziele übertroffen. Dabei hat der Apotheken- und Gesundheitskonzern nach dem starken ersten Halbjahr im zweiten Semester nochmals kräftig zugelegt und erstmals einen Umsatz von mehr als 4 Milliarden Franken erzielt.
Auf Gruppenebene setzte Galenica 4,014 Milliarden Franken um, ein Plus von 4,7 Prozent. Damit hat Galenica die Erwartungen der Analysten übertroffen. Das Unternehmen selbst hatte sich ein Wachstum zwischen 2 und 4 Prozent auf die Fahnen geschrieben.
Zu der Entwicklung habe vor allem eine erneut sehr starke Erkältungssaison in der zweiten Jahreshälfte beigetragen. Diese habe bereits früh eingesetzt und vor allem dem Bereich Products & Brands ein starkes Wachstum beschert.
Mit Blick auf die Gewinnentwicklung geht die Gruppe dank der starken Umsatzentwicklung nun davon aus, den adjustierten EBIT am oberen Ende der prognostizierten Spanne von 8 bis 12 Prozent zu steigern.
Die Deutsche Lufthansa hat ihr Interesse an einer Übernahme der italienischen Airline ITA Airways offiziell bekräftigt. Der Frankfurter Konzern reichte nach eigenen Angaben am Mittwoch ein neues Angebot bei der italienischen Regierung ein, in deren Besitz sich der Nachfolger der Airline Alitalia befindet. Die Lufthansa strebt demnach zunächst eine Minderheitsbeteiligung sowie «Optionen zum Kauf der verbleibenden Anteile zu einem späteren Zeitpunkt» an.
«Für die Lufthansa Group ist Italien ausserhalb ihrer Heimatmärkte und nach den USA der wichtigste internationale Markt», erklärte die Fluggesellschaft. «Die Wirtschaft Italiens ist stark exportorientiert und deshalb auch für den Geschäftsreiseverkehr von grosser Bedeutung.» Hinzu komme die Bedeutung Italiens als Urlaubsland.
Gemeinsames Angebot mit Schweizer Reederei
Finanzielle Details ihres Angebots nannte die Lufthansa nicht. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, könnte eine Minderheitsbeteiligung von 40 Prozent die Lufthansa bis zu 350 Millionen Euro kosten. Zur Lufthansa Gruppe gehören bereits Brussels und Austrian Airlines. Die belgische Airline hatte Lufthansa ebenfalls in mehreren Etappen übernommen.
Der Verkauf von ITA Airways hängt seit Monaten in der Schwebe. Die Regierung in Rom – damals noch unter Ministerpräsident Mario Draghi – hatte zunächst einem Angebot des US-Investmentfonds Certares, zu dem Air France-KLM und Delta Air Lines gehören, den Vorzug gegeben. Ein gemeinsames Angebot der Lufthansa gemeinsam mit dem Schweizer Reedereikonzern MSC hatte lange als Favorit gegolten.

Wegen eines Streiks gegen die Rentenreform der französischen Regierung fallen bereits am Mittwochabend mehrere TGV-Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Paris und der Schweiz aus. Drei davon sollten in Paris starten, zwei in Lausanne und Zürich.
Wie die Betreibergesellschaft Lyria auf ihrer Internetseite mitteilte, fallen am Donnerstag, dem Streiktag, sämtliche TGVs der Strecke zwischen Paris und Zürich via Basel aus. Dasselbe gilt für die Züge der Verbindung Paris – Lausanne via Genf. Hingegen fahren die TGV-Züge, die via Vallorbe VD nach Lausanne fahren. Zu Störungen dürfte es laut Lyria auch noch am Freitag kommen.
Wegen des angekündigten Grossstreiks gegen die geplante Rentenreform drohen am Donnerstag auch am Pariser Flughafen Orly Ausfälle und Verspätungen. Davor warnte am Dienstag Frankreichs Generaldirektion für zivile Luftfahrt. Die Mitte-Regierung unter Präsident Emmanuel Macron hatte vor einer Woche angekündigt, das Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben zu wollen.
Die Entlassungswelle bei grossen US-Technologieunternehmen setzt sich fort: Der Softwareriese Microsoft entlässt in den kommenden Monaten 10'000 Beschäftigte. Der Konzern begründete die Stellenstreichungen am Mittwoch in einer Börsenmitteilung mit «makroökonomischen Bedingungen und sich ändernden Kundenprioritäten». Zuvor hatten bereits mehrere Medien über anstehende Entlassungen bei Microsoft berichtet.
Der von Bill Gates mitgegründete Konzern, der weltweit mehr als 220'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, hatte bereits im vergangenen Jahr in zwei Runden eine Reihe von Beschäftigten entlassen. Microsoft ist bei diesem Vorgehen nicht allein: Der Onlineriese Amazon hatte Anfang Januar die Streichung von mehr als 18'000 Jobs angekündigt, der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta im November die Entlassung von 11'000 Angestellten.
Auch die Online-Plattform Snapchat und das IT-Unternehmen Salesforce wollen mit Stellenkürzungen Kosten einsparen. Und beim Kurzbotschaftendienst Twitter hat der neue Besitzer Elon Musk rund die Hälfte der 7500 Mitarbeiter entlassen.
Die Technologiekonzerne sind durch die schlechte wirtschaftliche Lage zunehmend unter Druck geraten, Kosten einzusparen, unter anderem wegen wegfallender Werbeeinnahmen. «Viele dieser Unternehmen haben Geld ausgegeben wie Rockstars in den 1980ern», erklärte der Analyst Dan Ives. Sie müssten jetzt angesichts eines schlechteren wirtschaftlichen Umfelds ihre Ausgaben unter Kontrolle bekommen.

Der Onlinehändler Digitec Galaxus hat einen weiteren Expansionsschritt vollzogen. Die Migros-Tochter Galaxus ist nun auch im südlichen Nachbarland Italien aktiv, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Damit ist Galaxus nun in allen Nachbarländern der Schweiz tätig. 2018 erfolgte der Markteintritt in Deutschland und 2021 in Österreich. Erst vor einer Woche hatte das Unternehmen zudem die Geschäfte in Frankreich aufgenommen. Dort wolle man zu den Top-5 der grössten Onlinehändler aufsteigen, ein ähnliches Ziel für Italien gab der Online-Händler aber nicht aus.
In Italien will man vielmehr zunächst «klein und agil» starten. Eine gewisse Bekanntheit gebe es bereits durch norditalienische Grenzgänger im Tessin. Eine Expansion biete sich auch aus sprachlichen Gründen an.
Die Bestellungen aus Italien würden zunächst über den Logistikstandort im deutschen Krefeld ausgeliefert, heisst es weiter. Die Lieferzeit in ganz Italien liege zwischen drei bis fünf Tagen.
Der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont ist im Weihnachtsquartal erneut kräftig gewachsen. Treiber des Wachstums waren vor allem die Märkte USA, Europa und Japan. Im wichtigen chinesischen Geschäft dämpften dagegen noch die Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie das Geschäft.
Der Gruppenumsatz kletterte im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23, von Oktober bis Dezember, um 8 Prozent auf 5,40 Milliarden Euro, wie der Konzern mit Luxusmarken wie Cartier, Piaget oder IWC am Mittwoch bekanntgab. Um Währungseinflüsse bereinigt betrug das Wachstum 5 Prozent. In den Umsatzzahlen nicht mehr berücksichtigt ist die an den britischen Onlinehändler Farfetch verkaufte Online-Tochter YNAP.
Damit schwächte sich die Wachstumsdynamik deutlicher als von Analysten erwartet ab. Im ersten Halbjahr hatte Richemont in Lokalwährungen noch ein Wachstum von 16 Prozent erzielt und über die gesamten ersten neun Monaten belief sich der Zuwachs auf 12 Prozent. Für Richemont wird es von Quartal zu Quartal schwieriger, die hohen Vorjahresumsätze zu übertreffen.
Angaben zum Ergebnis macht Richemont zum dritten Quartal jeweils keine. Auch mit Prognosen zum weiteren Geschäftsverlauf hält sich der Konzern zurück. Für die Branche ist entscheidend, wie gut sich der chinesische Markt im Zuge der Mitte Dezember aufgehobenen Corona-Regeln entwickeln wird.
Der Vergleichsdienst Comparis reagiert auf die jüngste Kritik und nimmt das eigene Produkteportfolio gründlich unter die Lupe. Es soll auf das «Kundenversprechen der Neutralitätsgarantie» durchleuchtet werden. Anfang Januar hatte die Tamedia-Zeitungen aufgedeckt, dass Comparis bei Kombi-Angeboten für Internet, Festnetz und Handy seinerzeit nur Partner-Unternehmen für die Preisvergleiche berücksichtigte.
Der Solothurner Anbieter Solnet etwa, der keine bezahlte Partnerschaft mit dem Vergleichsdienst eingehen wollte, wurde laut «Tages-Anzeiger» nicht mehr in den entsprechenden Comparis-Vergleich integriert. Das wurde inzwischen rückgängig gemacht, erklärte Comparis am Dienstag in einem Communiqué.
Der Vergleichsdienst hält in seiner auf der Website publizierten «Neutralitätsgarantie» fest, dass Angebote und Produkte «unabhängig von einer Zusammenarbeit mit comparis.ch in die Vergleiche aufgenommen» würden. «Das Comparis-Markenversprechen wurde nicht konsequent eingehalten. Das darf nicht sein», liess sich Comparis-Gründer Richard Eisler in der Mitteilung zitieren. Er habe daher den Konzernchef mit einer systematischen Überprüfung aller 25 Produkte mit rund 500 abgebildeten Unternehmen beauftragt.
Ob die Transparenz des Kundenversprechens gewährleistet ist – oder wo Anpassungen nötig sind – wird nun eine externe Prüfung zeigen. Deren Ergebnisse sollen laut der Mitteilung bis Anfang Februar vorliegen.
Redaktion Wirtschaft
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