Wirtschafts-News im TickerViele Schweizer Firmen wollen neue Stellen schaffen US-Arbeitslosigkeit fällt auf 50-Jahres-Tief
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Der US-Computerhersteller Dell entlässt weltweit rund 6650 Mitarbeiter. Der Konzern kündigte am Montag an, rund fünf Prozent seiner weltweit 133'000 Stellen zu streichen. Der Vize-Vorstandsvorsitzende Jeff Clarke erklärte zur Begründung, die Marktbedingungen würden sich weiter verschlechtern, die Zukunft sei «ungewiss». Die bisherigen Massnahmen, um sich auf einen wirtschaftlichen Abschwung vorzubereiten, seien «nicht mehr ausreichend».
In den vergangenen Monaten haben bereits mehrere grosse US-Technologie-Konzerne umfassende Stellenstreichungen angekündigt, darunter Microsoft, Amazon, Twitter, der Google-Mutterkonzern Alphabet und die Facebook- und Instagram-Mutter Meta. Die Unternehmen hatten während der Corona-Pandemie teilweise in grossem Stil eingestellt, als immer mehr Menschen ihre Aktivitäten ins Netz verlagerten.
Inzwischen haben sich die wirtschaftlichen Aussichten deutlich eingetrübt. Dell etwa verzeichnete im dritten Quartal des vergangenen Jahres – für das Unternehmen das dritte Quartal seines Geschäftsjahrs 2023 – einen Umsatzrückgang von sechs Prozent. Der Verkauf von Produkten wie Desktop PCs und Laptops des im texanischen Round Rock angesiedelten Herstellers ging um zehn Prozent zurück.
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Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt bleibt laut der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF ungebrochen gut. Viele Schweizer Firmen sind trotz Konjunkturrisiken nach wie vor dazu bereit, weitere Stellen zu schaffen. Nachdem der von der KOF berechnete Beschäftigungsindikator zum Ende des Jahres 2022 noch gesunken war, rückte der Indikator zum ersten Quartal 2023 auf 14,8 Punkte vor, wie es am Montag in einer Mitteilung dazu heisst. Fürs vierte Quartal 2022 steht der Wert nach Revision weiterhin bei 14,3 Punkten.
Damit setzt sich die zum Jahresende hin gesehene Abnahme des KOF-Beschäftigungsindikators vorerst nicht fort. Im zweiten und dritten Quartal 2022 hatte der Indikator noch hohe Werte von 16,4 respektive 15,9 Punkten erreicht. Und auch mit den aktuellen Werten liege das Barometer nach wie vor deutlich über dem langjährigen Mittelwert, schreibt die KOF.
Der KOF-Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet, wobei rund 4500 Unternehmen zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Zuletzt wurde dies Umfrage im Januar durchgeführt.
In den USA ist die Arbeitslosigkeit zu Beginn des Jahres überraschend weiter gesunken und hat das tiefste Niveau seit mehr als 50 Jahren erreicht. Die Arbeitslosenquote fiel im Januar auf 3,4 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte.
Das ist die niedrigste Arbeitslosenquote seit dem Mai 1969. Zeitweise hatte die Corona-Krise zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt und die Quote war 2020 bis über 14 Prozent gestiegen. Im Dezember hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen.
Zudem hat die US-Wirtschaft im Januar viel mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ausserhalb der Landwirtschaft sind 517'000 Stellen hinzugekommen, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Durchschnitt nur mit 188'000 neuen Stellen gerechnet. Auch der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde um insgesamt 71'000 Stellen nach oben revidiert.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich dem US-Arbeitsministerium zufolge im Januar im Monatsvergleich um 0,3 Prozent. Der Zuwachs im Vormonat wurde von 0,3 auf 0,4 Prozent revidiert. Gegenüber dem Vorjahresmonat legten die Stundenlöhne zu Jahresbeginn um 4,4 Prozent zu.
Die Swisscom hat im vergangenen Jahr offenbar etwas weniger umgesetzt und verdient. Gemäss provisorischen Finanzkennzahlen lagen der Umsatz in 2022 bei 11,11 Milliarden Franken und der operative Gewinn auf Stufe EBITDA bei 4406 Millionen. Die im Jahr 2022 getätigten Investitionen werden mit 2,31 Milliarden angegeben.
Aufgrund eines Fehlers seien diese provisorischen Zahlen während mehrerer Stunden auf der Webseite des Unternehmens einsehbar gewesen, teilte die Swisscom am Freitag mit. Ein Firmensprecher bestätigte auf Anfrage von AWP die Echtheit der Angaben. Die finalen Kennzahlen werden am 9. Februar nach Abnahme durch den Verwaltungsrat publiziert, wie der Sprecher betonte.
Swisscom hatte im Jahr zuvor einen Umsatz von 11,18 Milliarden und einen EBITDA von 4,48 Milliarden Franken ausgewiesen.
Die Internetkonzerne Alphabet und Apple haben am Donnerstag enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt – bei Amazon läuft das Geschäft dagegen besser als erwartet. Der Google-Mutterkonzern Alphabet verzeichnete nach eigenen Angaben im letzten Quartal 2022 einen Umsatz von 76 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 13,6 Milliarden Dollar. Beide Werte sind geringer als sie im gleichen Zeitraum 2021 waren. Im nachbörslichen Handel gaben die Aktien des Konzerns um mehr als sechs Prozent nach.

Die Einnahmen von Apple wiederum sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als fünf Prozent. Sie beliefen sich zwischen Oktober und Dezember 2022 den vorgelegten Geschäftszahlen zufolge auf 117,1 Milliarden Dollar. Der Netto-Gewinn fiel um 13 Prozent auf 30 Milliarden Dollar. Beide Werte lagen unter den Erwartungen der Börsenhändler. Grund waren unter anderem Lieferschwierigkeiten von in China produzierten iPhones.
Dagegen meldete der Onlinehändler Amazon einen – auch von der Inflation getriebenen – Umsatzanstieg. Die Einnahmen lagen im vierten Quartal bei 149,2 Milliarden Dollar und damit über den Erwartungen. (AFP)
Der italienische Grossaktionär Media for Europe (MFE) um Italiens Ex-Präsident Silvio Berlusconi schliesst eine Übernahme des deutschen Fernsehkonzerns ProSiebenSat.1 aus – vorerst zumindest. Das berichten die Nachrichten Agenturen APA und Reuters. «Stand heute können wir ehrlicherweise nicht von einer Fusion sprechen, und es wäre absurd, über ein Übernahmeangebot zu sprechen», erklärte MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi, der Sohn des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in der Nähe von Mailand. Allerdings soll MFE mit dem deutschen TV-Konzern zukünftig enger kooperieren. (red)
Um der weiterhin hohen Inflation zu begegnen, hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinssätze erneut um jeweils 0,5 Prozentpunkte angehoben. Damit liegen die Zinssätze bei 2,5 bis 3,25 Prozent – so hoch wie zuletzt im November 2008. Im März werde eine weitere Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte folgen, kündigte die Bank in Frankfurt in einer Erklärung an.
Bei ihrem vorherigen Treffen im Dezember hatte der EZB-Rat die Zinssätze ebenfalls um 0,5 Punkte angehoben und damit nach mehreren Monaten bei den Zinserhöhungen etwas Tempo rausgenommen. Dem Beispiel der US-Notenbank Fed, noch weiter zu drossel, folgten die Europäer dieses Mal aber nicht. Die Fed hatte am Mittwoch eine Erhöhung um lediglich 0,25 Punkte verkündet.
Die EZB bewegt sich mit ihrer Entscheidung aber auf demselben Niveau wie die Bank of England, die ebenfalls am Donnerstag eine Zinserhöhung um 0,5 Punkte bekanntgab.
«Der EZB-Rat wird den eingeschlagenen Kurs fortsetzen, indem er die Zinsen deutlich und in einem gleichmässigen Tempo anhebt», erklärte die Bank. Die Inflation solle so «zeitnah» gedrosselt und «mittelfristig» auf die Zielmarke von zwei Prozent gebracht werden. Bei seiner nächsten geldpolitischen Sitzung im März «beabsichtigt» der EZB-Rat daher, die Leitzinssätze erneut um 0,5 Prozent anzuheben. Dann soll eine «Bewertung des darauffolgenden geldpolitischen Pfads» vorgenommen werden.
Die Inflation in der Eurozone hatte sich nach einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat vom Mittwoch im Januar weiter verlangsamt. Mit 8,5 Prozent lag sie aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse hat die fehlende strategische Weitsicht des Bundesrates für die grossen Herausforderungen der heutigen Zeit kritisiert. Die Regierung müsse ihre Verantwortung wahrnehmen und als Team Prioritäten setzen.
Die Führungskräfte der Unternehmen beschäftigten derzeit vor allem die Mängel bei der Digitalisierung, die fehlenden Arbeitskräfte und die Dekarbonisierung, sagte Monika Rühl, Vorsitzende der Economiesuisse-Geschäftsleitung, gemäss einer Medienmitteilung an der Jahresmedienkonferenz am Donnerstag. In allen drei Themenfeldern bestehe «noch massiv Luft nach oben».
Aber so wie der Bundesrat heute das Land regiere, könne er keine «strategische Weitsicht» entwickeln, sagte Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder. Denn es gebe kaum ein Dossier, das nur ein einziges Departement betreffe.
Deswegen müsse sich der Bundesrat «als Team offensiv und konstruktiv um die wichtigen Themen mit grosser Tragweite kümmern. «Kompetenzgerangel und parteipolitisches Taktieren» lösten keine relevanten Probleme.

In jeder zweiten Schweizer Gemeinde machen Privatpersonen mit Solaranlagen auf dem Hausdach einen Verlust. Laut einer neuen Studie von Forschenden der Universität Bern und der ETH Zürich bremst das den Solarausbau in der Schweiz.
Um ihre Klimaziele zu erreichen, müsse die Schweiz ihre Stromerzeugung aus Sonnenenergie massiv erhöhen, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie. «Dafür müssen wir das Potential auf den Dächern nutzen», sagte Studienleiter Tobias Schmidt von der ETH auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dies werde durch die teilweise schlechten Rahmenbedingungen verhindert.
So könne eine Solaranlage während ihrer 30-jährigen Lebenszeit je nach Wohnort entweder bis zu knapp 18'000 Franken Gewinn, oder bis zu über 6'000 Franken Verlust einbringen. Dies wegen unterschiedlicher Bauvorschriften, Subventionen und Steuerregelungen. «Den grössten Einfluss hat aber eine Kombination aus den Strompreisen und dem Erlös, den man für die Einspeisung von Solarstrom erhält», erklärte Schmidt. (SDA)
Energiewende in der Schweiz: So weit ist Ihre Gemeinde beim Solarausbau
Die staatlichen Unterstützungsmassnahmen während der Coronakrise und die Bankenrettungen in der Finanzkrise haben einen Paradigmenwechsel bewirkt. Staatshilfe für Unternehmen in Schwierigkeiten werden nicht mehr als Ausnahme betrachtet, wie eine Umfrage bei Geschäftsführern von 650 Schweizer Unternehmen zeigt. Fast die Hälfte hält Staatshilfe für selbstverständlich.
Der Aussage «Wir können uns darauf verlassen, dass der Staat unser Unternehmen im Falle einer Krise finanziell unterstützt», stimmten 49 Prozent «voll und ganz» oder «eher”» zu, nur 44 Prozent stimmten «überhaupt nicht» oder «eher nicht» zu. Bei den Grossunternehmen stimmte gar eine klare Mehrheit von 58 Prozent zu, bei den Mittelunternehmen waren es 55 Prozent. Weniger mit Staatshilfe rechnen dagegen die Kleinunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden. «Dieses Resultat ist besorgniserregend, weil die Unternehmen durch diese Haltung Gefahr laufen, träge zu werden», sagt Pascal Zumbühl, Ökonom der Credit Suisse anlässlich der Präsentation der KMU-Studie 2023 der CS.
Zunahme von Geschäftsrisiken
Die geopolitischen Spannungen machten sich im Unternehmensalltag bemerkbar, heisst es weiter in der Studie. Schweizer Unternehmen hätten in den vergangenen drei Jahren eine Zunahme der Geschäftsrisiken registriert. Dies sei zwar in Russland und in der Ukraine besonders stark der Fall gewesen, aber auch in Argentinien, Iran und Neuseeland würden die Geschäftsrisiken die -chancen überwiegen.
Die Liste der Länder, aus denen sich Schweizer Unternehmen in den vergangenen drei Jahren zurückgezogen haben, wird nicht überraschend von Russland angeführt: Rund 6 Prozent aller befragten Unternehmen hätten das Land verlassen. Bei den Grossunternehmen liege der Anteil sogar bei 24 Prozent. Gerade unter den Grossunternehmen seien jedoch bereits ein paar Firmen zu finden, die eine (Wieder-)Aufnahme der Geschäftstätigkeit in Russland planten.
Für die KMU-Studie 2023 wurden 650 Schweizer Unternehmen befragt. In der diesjährigen Umfrage wurden nebst KMU auch 50 Grossunternehmen befragt, um auf grössenspezifische Unterschiede eingehen zu können, wie es heisst.
Mehr Vorräte anhäufen
Die Auswirkungen der geopolitischen Spannungen beschränken sich laut der Umfrage aber keineswegs nur auf Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen zu Hochrisikoländern: Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen verspüren offenbar negative Reaktionen seitens Geschäftspartner wegen des Entscheids der Schweiz, die internationalen Sanktionen gegen Russland mitzutragen.
«Als der Ukrainekrieg im Frühjahr 2022 begann, befand sich die Welt schon in einer angespannten Situation», heisst es in einer Mitteilung der Grossbank. «Die auf offenen Märkten und Vertiefung der Handelsbeziehungen beruhende Weltordnung hatte bereits durch die globale Finanzkrise und die Pandemie Risse bekommen.»
Auf diese Gemengelage reagieren die Unternehmen unter anderem mit Anpassungen bei den Wertschöpfungsketten. Dabei setzen sie auf eine Erhöhung der Vorräte (51%), auf mehr Resilienz durch eine stärkere Fokussierung auf geografisch näher gelegene Anbieter von Vorleistungen (48%) sowie eine stärkere Diversifikation der Zulieferer (43%). Fast jedes dritte Unternehmen hat gemäss den Angaben in den vergangenen drei Jahren zudem Aktivitäten in die Schweiz zurückverlagert. (arm/SDA)
ABB ist im Schlussquartal 2022 gewachsen und hat die Profitabilität verbessert. Der Technologiekonzern hat allerdings weniger Aufträge erhalten.
Der Auftragseingang von Oktober bis Dezember ging konkret um 8 Prozent auf 7,62 Milliarden US-Dollar zurück, wie der Hersteller von Industrierobotern, E-Auto-Ladestationen oder Automationslösungen am Donnerstag mitteilte. Bestimmte Teile des kurzzyklischen Geschäfts hätten aufgrund des normalisierten Bestellverhaltens von Kunden nachgegeben, heisst es zum Rückgang.
Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte wie etwa die Accelleron-Verselbständigung, ergab sich allerdings ein Plus von 2 Prozent.

Der vergleichbare Umsatz legte hingegen um 16 Prozent auf 7,82 Milliarden US-Dollar deutlicher zu. Dies führte auch zu einer höheren Profitabilität. Die operative Marge (EBITA-Marge) erhöhte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 14,8 Prozent.
Beim Reingewinn ergibt sich ein anderes Bild. Mit 1,13 Milliarden Dollar erreichte dieser noch etwas weniger als die Hälfte des Vorjahres. Damals fiel allerdings der Verkauf der Division Mechanical Power Transmission (Dodge) noch ins Gewicht.
Im Gesamtjahr lag der Reingewinn mit 2,48 Milliarden Dollar 46 Prozent unter dem Vorjahreswert. Hier machten sich unter anderem die im dritten Quartal verbuchten Kosten für einen Rechtsfall in Südafrika bemerkbar. Die Dividende soll dennoch um 2 Rappen auf 0,84 Franken erhöht werden. (SDA)
Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat erstmals seit seinem Börsengang im Jahr 2012 Verluste eingefahren. Wie der US-Konzern am Mittwoch mitteilte, lag der Umsatz im vergangenen Jahr bei 116,61 Milliarden Dollar. Dies entsprach einem Rückgang um ein Prozent gegenüber 2021. Dennoch sprang die Aktie im elektronischen Handel nach Börsenschluss am Mittwoch um 18 Prozent, da der Markt einen stärkeren Einbruch für den kalifornischen Konzern erwartet hatte.
Im vierten Quartal 2022 erzielte Meta einen Umsatz von 32,17 Milliarden US-Dollar (minus vier Prozent im Jahresvergleich) und halbierte seinen Nettogewinn auf 4,65 Milliarden US-Dollar – Analysten hatten sechs Milliarden US-Dollar erwartet.

Der Konzern von Mark Zuckerberg hat mit der Konkurrenz durch den Onlinedienst Tiktok und der Wirtschaftskrise zu kämpfen. Allerdings stieg die Zahl der Facebook-Nutzer nach Angaben des Konzerns erstmals auf über zwei Milliarden. Zu Meta gehören neben dem Onlinenetzwerk Facebook auch Whatsapp und Instagram. (AFP)
Vom leichten Gewinnplus beim Uhrenkonzern Swatch werden auch die Aktionäre profitieren. Diese sollen für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 6.00 Franken je Inhaber- und von 1.20 Franken je Namenaktie erhalten.
Den entsprechenden Dividendenvorschlag an die Generalversammlung habe der Verwaltungsrat an seiner heutigen Sitzung beschlossen, teilte Swatch am Mittwoch mit. Für 2021 hatte Swatch noch 5.50 Franken je Inhaber- und 1.10 Franken je Namenaktie ausgeschüttet.
Swatch hatte Ende Januar die Gewinnzahlen ausgewiesen. Das Jahr 2022 hat der Konzern mit einem 2,5 Prozent höheren Umsatz von 7.50 Milliarden Franken abgeschlossen. Der Reingewinn kletterte um 6,3 Prozent auf 823 Millionen.
Lichtblick für die Verbraucherinnen und Verbraucher: Die Inflation im Euroraum hat sich im Januar den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich um 8,5 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch in einer ersten Schätzung in Luxemburg mitteilte. Im Dezember hatte die Teuerungsrate noch bei 9,2 Prozent gelegen, nach einem Allzeithoch von 10,6 Prozent im Oktober.
Vor allem die Energiepreise stiegen in den 20 Euro-Ländern im Schnitt weniger stark als erwartet. Mit 17,2 Prozent bleiben sie aber Hauptfaktor für die Teuerung. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich laut Eurostat mit 14,1 Prozent ebenfalls stark.
Die Inflationsrate in der Eurozone liegt zwar immer noch weit über den zwei Prozent, die die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main empfiehlt. Im Jahresverlauf erwarten Experten aber eine weitere Entlastung für Verbraucher und Wirtschaft. (AFP)
Der Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Kupfer gefördert als im Vorjahreszeitraum. Dafür stieg die Fördermenge an Kohle an.
Die Produktion von Kupfer sank im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 1,058 Millionen Tonnen, wie Glencore am Mittwoch im Produktionsbericht bekannt gab. Das Unternehmen macht verschiedene Gründe dafür verantwortlich, wie etwa geotechnische Einschränkungen bei der Mine Katanga im Kongo und den Verkauf der australischen Ernest Henry-Mine. Zudem habe es geplante Produktionsänderungen in der Mine Collahuasi und eine geringere Förderung in der Mine Mount Isa gegeben.
Kohleproduktion steigt um 6 Prozent auf 110 Millionen Tonnen
Das Plus sei der Übernahme des verbliebenen Anteils von zwei Dritteln an der Mine Cerrejón im Januar zu verdanken, schrieb Glencore. Auf vergleichbarer Basis wäre die Kohleproduktion um 7 Prozent gesunken, was auf das nasse Wetter und eine lange Blockade von Anwohnern in Kolumbien zurückzuführen sei.
Die Ölproduktion kletterte um 16 Prozent auf 6,1 Millionen Fass Öläquivalent. Grund dafür ist laut den Angaben das Alen-Gasprojekt in Äquatorialguinea, das nach seiner Inbetriebnahme im März 2021 erstmals ein ganzes Jahr lang produziert hat.
An den im Dezember bekannt gegebenen Zielen für das laufende Jahr hält Glencore fest: So soll die Gesamtförderung gemessen an Kupfer-Äquivalenten leicht auf 4,0 Millionen Tonnen von 4,1 Tonnen im vergangenen Jahr sinken.
Ab sofort stellt die Post in den beiden Städten Zürich und Bern die Briefe und Pakete nur noch mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen zu. Dies sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Logistik, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Die Post setzt in Zürich und Bern neu insgesamt 568 Fahrzeuge ein, die rein elektrisch unterwegs sind, wie es an einer Medienkonferenz in Zürich hiess. Der Strom für die 374 Elektroroller und die 194 elektrisch betriebenen Lieferfahrzeuge stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Stromquellen aus der Schweiz.
Mit der Umstellung in den beiden Städten stellt die Post gemäss ihren Angaben nun landesweit rund 40 Millionen Pakete im Jahr elektrisch zu.
Bis Ende 2024 sollen auch die Pakete und Briefe in den Städten Genf und Basel sowie an rund 50 weiteren Standorten vollelektrisch ausgeliefert werden. Bis 2030 sollen dann 10'500 Zustellfahrzeuge mit einer umweltfreundlichen Antriebstechnik ausgestattet sein. Die Post will die Briefe und Pakete landesweit klimaneutral zustellen.
Die Stimmung in der Schweizer Industrie hat sich zu Jahresanfang markant eingetrübt. Der Dienstleistungssektor ist derweil wieder über die Wachstumsschwelle geklettert.
In der Industrie hat der Einkaufsmanagerindex (PMI) im Januar 2023 deutlich um 5,2 Punkte auf 49,3 Zähler nachgegeben, wie die Credit Suisse am Mittwoch mitteilte. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten höhere Werte im Bereich von 52,0 und 54,3 Punkten prognostiziert.
Damit notiere der Frühindikator für die Industrie erstmals seit Juli 2020 wieder unterhalb der Wachstumsschwelle (von 50 Punkten), erklärten die Studienautoren hierzu. Der seit Herbst 2021 sichtbare Tempoverlust der Industrieaktivitäten habe damit in einen «veritablen» Rückgang gemündet.
Besser sieht es hingegen wieder im Dienstleistungssektor aus. Die Stimmung im mehr auf den Binnenkonsum ausgerichteten Sektor ist um 7,2 Punkte auf 56,7 Zähler gestiegen und stieg damit wieder klar in den Wachstumsbereich.
Da der Dienstleistungs-PMI aber stärker schwanke als im Industriesektor, sollte ein einzelner Monatswert laut CS nicht überinterpretiert werden. Grundsätzlich verlangsame sich aber in der Tendenz auch das Wachstum des Dienstleistungssektors.
Novartis hatte auch im Schlussquartal 2022 teilweise mit Währungseinflüssen zu kämpfen gehabt. Den Aktionären will der Konzern eine höhere Dividende zahlen.

Zwischen Oktober und Dezember hat Novartis 12,7 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das ist ein Minus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich dagegen ein Anstieg um 3 Prozent.
Operativ verdiente Novartis im vierten Quartal 1,9 Milliarden US-Dollar (-24%), während unter dem Strich ein Konzerngewinn von 1,5 Milliarden übrig blieb nach 16,3 Milliarden im Vorjahr. Zur Erinnerung: In der Vorjahresperiode sorgte der Verkauf des Roche-Anteils für einen Gewinnsprung.
Für Analysten ist allerdings der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn wichtiger. Mit 4,0 Milliarden fiel dieser im vierten Quartal etwas besser als der AWP-Konsens aus.
Verminderter Jahresumsatz
Der Jahresumsatz verminderte sich um 2 Prozent auf 50,5 Milliarden Franken. Zu konstanten Wechselkursen resultierte ein Plus von 4 Prozent. Damit lag das Wachstum im Rahmen der Management-Prognose. Der Jahresgewinn verminderte sich deutlich auf annähernd 7 Milliarden nach 24,0 Milliarden.
Die Aktionäre erhalten eine auf 3,20 Franken von 3,10 Franken erhöhte Dividende.
Im laufenden Jahr strebt die Novartis-Führung zu konstanten Wechselkursen erneut Wachstum an. So soll der Umsatz auf Konzernebene im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Für den operativen Kerngewinn wird eine Zunahmen im ähnlichen Umfang angepeilt.
Novartis schlägt früheren Pfizer-Manager für den Verwaltungsrat vor
Novartis schlägt den eigenen Aktionären die Zuwahl von John D. Young in den Verwaltungsrat vor. Der Amerikaner stand während mehr als 30 Jahren im Dienste von Branchenprimus Pfizer, bevor er Mitte 2022 pensioniert wurde.
Young bringe eine Fülle von Branchenerfahrungen in den Bereichen Führung, Strategie, Geschäftsentwicklung sowie Vermarktung innovativer Medikamente in den Verwaltungsrat ein, teilte der Pharmakonzern am Mittwoch mit. Bei Pfizer habe Young erfolgreich globale Geschäftsbereiche mit einem Umsatz von mehreren zehn Milliarden Dollar geleitet.
Die Generalversammlung von Novartis wird am 7. März 2023 stattfinden. Nicht mehr zur Wiederwahl stellen wird sich, wie bereits früher angekündigt, Andreas von Planta.
MITC Mobility, das einen grossen Teil der Uber-Fahrer in Genf beschäftigt, kann dort vorläufig weiterarbeiten. Das Unternehmen erwirkte superprovisorische Massnahmen gegen den Kanton Genf, der die Aktivitäten von MITC Mobillity erst kürzlich verboten hatte.
Anfang Dezember hatte das kantonale Arbeitsamt (OCE) verfügt, dass das Unternehmen das Bundesgesetz über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih (AVG) einhält. Mitte Januar teilte es dann per Brief die Einstellung der Aktivitäten von MITC Mobility mit, wie ein Sprecher des Unternehmens am Dienstagabend gegenüber Keystone-SDA eine Meldung des Westschweizer Radios und Fernsehens RTS bestätigte.

Der Chef von MITC Mobility, Karim Sahnine, erklärte, dass dieses Modell nicht flexibel genug sei. Das Unternehmen legte beim Kantonsgericht Rekurs ein und erhielt superprovisorische Massnahmen, die es ihm vorerst erlauben, seine Arbeit fortzusetzen. (SDA)
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Nestlé zieht das Urteil im seit fast zwölf Jahren andauernden Streit mit der ehemaligen Kaderfrau Yasmine Motarjemi nicht weiter. Damit will das Unternehmen «einen endgültigen Schlussstrich unter diese Angelegenheit ziehen», wie ein Sprecher am Dienstagabend sagte.
Der Lebensmittelmulti verzichte darauf, gegen die Entscheidung des Berufungsgerichts des Kantons Waadt in Berufung zu gehen, wie der Sprecher sagte. Damit bestätigte er einen Bericht der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Dienstag.
Motarjemi war im Jahr 2000 zu Nestlé gestossen und dort für die Lebensmittelsicherheit verantwortlich gewesen. 2010 wurde sie entlassen und ging ein Jahr später gerichtlich gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber vor. Sie warf dem Unternehmen unter anderem vor, sie nicht genügend gegen Mobbing geschützt zu haben.

In erster Instanz wurde zwar die Existenz des Mobbings anerkannt, Nestlé als Arbeitgeber aber entlastet. Das Berufungsgericht verurteilte Nestlé dann allerdings 2020 wegen Verstosses gegen das Arbeitsgesetz. Das Unternehmen habe nicht genug getan, um die Angestellte vor Mobbing zu schützen, so das Urteil der Richter.
Höhe der Entschädigung nicht bekannt
Dieses Urteil focht Nestlé beim Bundesgericht an, das jedoch nicht auf die Beschwerde eintrat. Stattdessen ging der Fall an das Berufungsgericht zurück, das unter anderem über die Höhe des von der Klägerin geforderten Schadenersatzes befinden sollte.
Dieses Urteil wurde laut «Le Temps» am 27. Dezember des vergangenen Jahres gefällt, die Berufungsfrist laufe noch bis Donnerstag. Gegenüber der Zeitung gab Motarjemi an, dass auch sie keine Berufung gegen das Urteil einlegen werde.
Die Höhe der Entschädigung, die Motarjemi von Nestlé erhalten soll, ist nicht bekannt. Sie hatte ursprünglich einen symbolischen Betrag von einem Franken Schadensersatz gefordert plus 2,1 Millionen Franken für ihre Ausgaben sowie Lohnausfälle. (SDA)
Redaktion Wirtschaft
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