Wirtschaftswachstum schwächt sich ab
Das Wachstum der Wirtschaft in der Schweiz verlangsamt sich im nächsten Jahr auf 0,7 Prozent. Dies besagt eine Prognose des IWF.
Die Finanzkrise bremst die Weltwirtschaft und führt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) auch in der Schweiz zu einer starken Abschwächung der Konjunktur. Laut seiner jüngster Prognose wird das BIP 2009 nur noch 0,7 Prozent wachsen. Für 2008 erwartet der IWF in der Schweiz ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent. Ende Mai waren die Wirtschaftsexperten noch von einem BIP-Wachstum von 1,4 Prozent fürs laufende und 1,3 Prozent fürs kommende Jahr ausgegangen.
Damit ist der IWF pessimistischer als die meisten Schweizer Forschungsinstitute. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) etwa rechnet mit einem Wachstum von 1,3 Prozent für 2009.
Deutliche Abkühlung
In seinem in Washington vorgelegten Weltwirtschaftsausblick senkte der IWF auch die globale Wachstumserwartung für 2009 von 3,9 auf 3,0 Prozent. Das wäre der geringste Zuwachs seit sechs Jahren, hiess es. Für zahlreiche Länder und Regionen rund um den Erdball korrigierte der IWF seine Konjunkturprognosen teils massiv nach unten. Viele grosse Industrieländer steckten entweder bereits in einer Rezession oder befänden sich kurz davor.
In ihrem Gutachten sehen die IWF-Experten die Weltwirtschaft in der grössten Krise seit Jahrzehnten. «Angesichts der gefährlichsten Finanzkrise in etablierten Märkten seit den 30er Jahren beginnt für die Weltwirtschaft ein deutlicher Abschwung», warnte der IWF.
Weitere Entwicklung sehr unsicher
Eine «mässige Erholung» sei frühestens im kommenden Jahr zu erwarten, allerdings stelle sich die Lage derzeit «aussergewöhnlich ungewiss» dar. Der IWF rechnet mittlerweile damit, dass die Finanzkrise weltweit zu Verlusten von 1,4 Billionen Dollar führen wird. Im April war der Fonds noch von Verlusten von 945 Milliarden Dollar ausgegangen.
In Grossbritannien, Spanien und Italien wird die Wirtschaft nach Einschätzung des IWF im kommenden Jahr schrumpfen. Für Deutschland wird mit Nullwachstum gerechnet. Für die USA als Ausgangspunkt der Finanzkrise erwartet der Fonds 2009 ein Plus von gerade noch 0,1 Prozent, in der Eurozone 0,2 Prozent.
Dynamik in Schwellenländer hält an
Viele boomende Schwellenländer müssen sich nach Ansicht des IWF im nächsten Jahr auf eine konjunkturelle Abkühlung, aber keineswegs auf einen Abschwung einstellen. In China rechnen die Experten mit einem robusten Plus von 9,3 Prozent im nächsten Jahr, in Indien immerhin noch 6,9 Prozent.
Als Folge der Krise erwartet der Weltwährungsfonds auch eine drastische Verlangsamung des globalen Handels mit Waren und Dienstleistungen. Legte er 2007 noch um 7,2 Prozent zu, ist 2009 laut IWF nur noch mit einen Plus von rund 4 Prozent zu rechnen.
SDA/vin
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