Vierbeiner im Linearbeschleuniger
Der sechsjährige Hund Bone leidet an einem Hirntumor. Deshalb wird er im AOI Center in Hünenberg bestrahlt. Dort wurden auch schon Tiere aus Griechenland oder Südafrika behandelt.
Bone ist fast wieder der Alte: Er setzt Velofahrern nach, lässt keinen Blick vom Ofen, wenn etwas Feines darin schmort, und hebt sein Bein beim Pinkeln. «Es geht ihm so gut wie seit einem Jahr nicht mehr», berichten seine Besitzer erfreut, als sie ihn ins AOI Center bringen. «AOI» steht für «animal oncology and imaging», Krebstherapie und bildgebende Untersuchungen bei Tieren. Zuerst habe der Hund weniger lebenslustig gewirkt, sagt Besitzer Marcel Köbeli. Dann sei Bone träge geworden. Schliesslich versagten seine Hinterbeine. Der Grund: ein Hirntumor, inoperabel.
«Es gibt Patienten, bei denen wir nichts mehr machen. Dieser 14-jährige Kater ist ein Grenzfall», sagt Julia Buchholz, Radioonkologin am AOI. «Wenn die Besitzer, die ihn täglich erleben, der Meinung sind, er sei noch zu agil, um eingeschläfert zu werden, muss man ihm die Schmerzen lindern.» Dreimal soll er deshalb bestrahlt werden. Verbleibende Lebenszeit: «maximal drei Monate».