«Diese Tiere zu finden, ist die Entdeckung meines Lebens»
Ein Blattschwanzgecko, ein goldfarbener Skink und ein gelblicher Frosch mit braunen Punkten: Diese neuen Tierarten sind die Trophäen eines Forscherteams aus Australien. Doch sehen Sie selbst.
In einem abgelegenen Gebiet im Nordosten Australiens haben Wissenschaftler drei bislang unbekannte Tierarten entdeckt. Im Cape-Melville-Gebirge liefen den Forschern ein ungewöhnlicher Blattschwanzgecko, ein goldfarbener Skink - eine Art Eidechse - sowie ein zwischen Felsen lebender gelblicher Frosch mit braunen Punkten vor die Füsse, wie der Biologe Conrad Hoskin von der James-Cook-Universität am Montag berichtete. «Der Gipfel von Cape Melville ist eine vergessene Welt», sagte Hoskins. «Diese Tiere zu finden, ist die Entdeckung meines Lebens - ich bin noch immer erstaunt und aufgeregt.»
Hoskins Team war Anfang des Jahres gemeinsam mit einem Filmteam von «National Geographic» mit einem Hubschrauber auf dem Cape-Melville-Gebirge auf der Halbinsel Cape York im Nordosten des Bundesstaates Queensland gelandet. Innerhalb weniger Tage fand das Team die drei neuen Arten und machte nach eigenen Angaben weitere Entdeckungen, die für die Wissenschaft neu sein dürften. In der fast unzugänglichen Bergkette von Cape–Melville gibt es Millionen schwarze Granitfelsen, die so gross wie Autos oder Häuser sind und hunderte Meter hoch übereinander liegen. Bislang wurden anhand von Satellitenbildern einige der Regenwald überwucherten Granitfelder erforscht, doch weite Teile der Region blieben unentdeckt.
«Primitiv aussehendes Reptil»
Hoskin sagte, die Entdeckung von offensichtlich unbekannten Wirbeltieren wäre in weitgehend unberührten Gegenden wie Neuguinea schon etwas Besonderes - «geschweige denn in Australien, einem Land, von dem wir dachten, wir hätten es ganz gut erforscht». Ein Highlight für die Forscher war der Blattschwanzgecko, ein «primitiv aussehendes», 20 Zentimeter langes Reptil, das wegen seines aussergewöhnlichen Aussehens den lateinischen Namen Saltuarius eximius erhielt. Die Art könnte aus der Zeit überlebt haben, als weite Teile Australiens mit Regenwald bedeckt waren. Der Gecko hat hervorstehende Augen und einen langen, schlanken Körper und unterscheidet sich stark von seinen Verwandten. «In der Sekunde, als ich den Gecko sah, wusste ich, dass es eine neue Art ist», sagte Hoskin. «Alles an ihm war offensichtlich anders.»
«Es gibt da draussen noch immer eine grosse Welt, die es zu entdecken gilt», sagte Tim Laman, Forscher an der Harvard-Universität und Fotograf von «National Geographic». Das Team will in den kommenden Monaten noch einmal in Cape Melville auf die Suche nach neuen Arten gehen. Hoskin sagte, allein aufgrund der Tatsache, dass sie Millionen Jahre überlebt hätten, seien «die Tiere von Cape Melville unglaublich». Die Entdeckungen der Forscher wurden in der Fachzeitschrift «Zootaxa» veröffentlicht.
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