Ein Schakal streift durch die Alpen
Nach Wolf, Bär und Luchs: Nun hat auch ein Goldschakal seinen Weg in die Schweiz gefunden. Gesichtet wurde das Tier in den Nordwestalpen.

Die Raubtier-Forschungsstelle Kora vermutet einen Goldschakal in der Schweiz. Noch ist der genetische Beweis nicht erbracht, doch seien mehrere Fotos der «erste handfeste Nachweis» dafür.
Die Fotos wurden im vergangenen Winter gemacht, wie Kora mitteilt. Sie stammen von mehreren Fotofallen aus den Kantonen Bern, Waadt und Freiburg, welche für das Luchs-Monitoring aufgestellt worden sind.
«Ein seltsames Tier»
Abgebildet sei «ein seltsames Tier»: Es sei in Färbung und Habitus einem Wolf ähnlich, aber offenbar kleiner und kompakter. Zudem sei es gross und zu langbeinig für einen Fuchs. Erst eine Rücksprache mit Forschern, welche die Art aus eigener Erfahrung kennten, habe sich bestätigt, dass die Fotos einen Goldschakal, einen Canis aureus, zeigten. Noch stehe der endgültige Beweis in Form einer genetischen Analyse aus, «aber wir halten die Aufnahmen für den ersten handfesten Nachweis eines Goldschakals in der Schweiz».
Im Balkan heimisch
Gemäss Kora ist der Goldschakal ein mittelgrosser Vertreter der Familie der Hundeartigen und steht mit einem Körpergewicht von acht bis zehn Kilogramm zwischen Fuchs und Wolf. Er ist leicht mit anderen Hundeartigen zu verwechseln.
Der Goldschakal kommt vom südöstlichen Balkan und breitet sein Gebiet seit vielen Jahren Richtung Mitteleuropa aus. In Österreich und Nordost-Italien ist seit 2007 klar, dass sich Goldschakale dort fortpflanzen. Goldschakale wurden auch schon im nordostdeutschen Brandenburg nachgewiesen. Die der Schweiz am nächsten lebende Population befindet sich im italienischen Trentino.
In der Schweiz stellen die Fotofallen-Aufnahmen den ersten Nachweis der Art dar. «Erstaunlich ist, dass der erste Beleg aus den Nordwestalpen und nicht aus den östlichen Landsteilen stammt», wie Kora schreibt. Fotografiert wurde das Tier Ende November und Anfang Dezember 2011. Seither wurde es nicht mehr gesichtet.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch