
In zehn Jahren Ballettunterricht war die Arbeit an der Stange zu Beginn der Stunde immer mein Lieblingsteil. Vermutlich, weil man sich a) daran festhalten kann, b) ein Arm so schon mal beschäftigt ist und c) die Bewegungsabläufe am einfachsten zu merken sind. Ich mochte die Stange an der Spiegelwand so sehr, dass ich mir mit Zwölf für mein Teenagerzimmer ebenfalls eine wünschte.
Nun kehre ich also an die Stange zurück, denn «Barre» bildet das Herzstück des neuen Mix Studio im Seefeld. «Barre» (Französisch: Stange) ist eine Mischung aus Pilates, Tanz, Yoga und orthopädischem Stretching, so steht es auf der Website. In den drei Lektionen, die ich während meiner 14-tägigen Schnupperzeit (unlimitierter Zugang zu allen Kursen, 60 Franken) besuche, erkenne ich hauptsächlich Bewegungen, die mit dem Pilates verwandt zu sein scheinen. Ähnlichkeiten zum Ballett oder anderen Tanzformen sehe ich wenig; die laute Musik, die die Übungen begleitet, ist eher Motivation fürs Durchhalten als Inspiration für eine Choreografie.
Alte Erinnerungen werden wach
Nach einer Aufwärmphase auf der Matte, in der vor allem die Muskeln an Armen und Beinen trainiert werden, geht es an die Stange. Manches ist bekannt («Die Hand liegt nur locker auf, wir halten uns nicht fest!»), aber dass meine Oberschenkel- und Wadenmuskeln nach den Übungen an der Stange so brennen – daran erinnere ich mich nicht.
Ohne Pause geht es für den dritten Teil der Lektion wieder auf die Matte. Nach 50 intensiven Minuten fühle ich mich rundum trainiert und gleichzeitig erschöpft und beschwingt. Die Stange ist noch immer meine Freundin.
Mix Studio, Seefeldstr. 224, www.mix-studio.ch, Einzellektion 40 Franken, im Abo günstiger
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Barre-Training im Test – Wo alte Erinnerungen wach werden
Nach vielen Jahren kehrt unsere Autorin an die Ballettstange zurück – in einem Barre-Workout. Ob der Körper noch weiss, was er tun muss?