Wölfli zu seiner Nati-Premiere gegen Finnland
Ottmar Hitzfeld hatte es am Montag angedeutet und bestätigte es heute. Morgen wird im Testspiel gegen Finnland Marco Wölfli im Tor stehen und seine Länderspielpremiere haben.
Erst zum zweiten Mal ist der YB-Keeper, der sämtliche Junioren-Auswahlen durchlief, im Aufgebot von Hitzfeld. Und der Deutsche schenkt ihm für den Jahresabschluss das Vertrauen. «Er hat im Verein sehr gute Leistungen gezeigt und hatte auch beim letzten Zusammenzug bei uns einen sehr guten Eindruck hinterlassen», erklärte Hitzfeld. Nicht nur fachlich habe ihn Wölfli überzeugt, sondern auch menschlich. «Er war ein Motivator und unterstützte die Mannschaft von der Bank aus. Er passt sehr gut in die Gruppe.»
Er sei heute Morgen informiert worden, erklärte Wölfli. «Es freut mich und macht mich stolz», erklärte er den Medien. Dass Testspiele nicht immer einfach sind, ist sich der 26-jährige Grenchner bewusst, dennoch will er «ein positives Resultat – am liebsten zu Null». An der Hierarchie rüttelt Wölfli jedoch nicht: «Diego (Benaglio) ist die klare Nummer 1. Es ist wichtig, dass ich ihn unterstützen kann.»
Positiv antreiben
Als sich die beiden Goalies letztmals in einer SFV-Auswahl begegneten, war die Rollenverteilung noch umgekehrt. «2004 bei der U21-EM in Deutschland war Wölfli die Nummer 1, Diego hatte mich unterstützt», erinnert sich der YB-Goalie. Er war vor fünf Jahren einer der Helden im erfolgreichen Penaltyschiessen in Ostrava im Rückspiel der EM-Barrage gegen Tschechien. «Diego war immer korrekt, das möchte ich ihm jetzt auch zurückgeben.» Der gegenseitige Respekt sei wichtig. «Man kann einander auch positiv pushen», sagt er.
Die Wege Benaglios und Wölflis trennten sich nach der EM in Deutschland. Der frühere GC-Junior, der schon früh nach Stuttgart gezogen war, zog nach Portugal und auf die Blumeninsel Madeira, um dann im letzten Winter in die Bundesliga zu Wolfsburg zu wechseln. Wölfli hielt den Young Boys die Treue. «Ich hatte zwar auch schon Angebote aus dem Ausland, doch wollte ich meine Spiele hier machen», erklärt er. Schliesslich sei er mit 26 Jahren für einen Goalie noch immer relativ jung.
Hartes Training mit Spass
Vor allem in den letzten zwei bis drei Jahren habe er Fortschritte gemacht, sei konstanter geworden. Als «verbissen» bezeichnet er sich selber, Druck lege er selbst auf. «Ich achte sehr auf die Disziplin», sagt er, «aber es ist auch wichtig, dass man mit Spass hart trainieren kann.» Dass ihm immer wieder Fehler unterliefen, ist ihm bewusst, aber ich habe mich gesteigert. Ansprüche erhebt er im Nationalteam (noch) keine. «Ich will Wochenende für Wochenende meine Leistung bringen; ich will nicht zu weit nach vorne schauen», sagt er.
Seit rund dreieinhalb Jahren arbeitet Wölfli auch mit einem Sportpsychologen zusammen. Die Besuche erfolgen in unregelmässiger Abständen, «aber es ist ein wichtiger Punkt». Seine Fortschritte seien vor allem auch auf die Routine zurückzuführen. «Die Spiele sind die besten Trainings», hält er fest. In dem Sinne ist das Testspiel gegen Finnland ein weiteres gutes Training für Wölfli.
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