Wolf reisst Schaf vor Wohnhaus
Im Morgengrauen hat ein Wolf im Oberwalliser Dorf Eischoll eine Schafherde angegriffen.

Ein Wolf hat am Montag im Morgengrauen in einem nur wenige Meter von Wohnhäusern entfernten Schafgehege im Oberwalliser Dorf Eischoll sein Unwesen getrieben. Drei Personen bemerkten das Raubtier und näherten sich, worauf es sich davon machte. Ein Schaf wurde getötet.
Wie das Schaf gerissen wurde, sahen die Zeugen nicht, wie der Chef der Walliser Dienststelle für Jagd, Peter Scheibler, der Nachrichtenagentur sda sagte. Er bestätigte damit einen Bericht des Oberwalliser Radio Rottu.
Dennoch sei es genug hell gewesen, dass die drei Männer das Tier klar erkennen konnten, wie Scheibler festhielt. Er räumte ein, dass das Verhalten des Tieres nicht aussergewöhnlich sei. Im vergangenen Jahr habe ein Wolf Schafe in der Nähe von Häusern in Münster VS angegriffen.
Dass sich der Wolf so nahe an Häuser wagt, weckt Ängste bei der Bevölkerung. «Es ist verständlich, dass die Anwohner Mühe haben, das zu akzeptieren», sagte Scheibler. Er übermittelte den Fall ans Bundesamt für Umwelt (Bafu) für eine Stellungnahme.
Eine Wolfsattacke in unmittelbarer Nähe von Häusern sei im aktuellen Wolfskonzept nicht berücksichtigt, sagte Scheibler. Im Rahmen des neuen Wolfs-Planes werde das aber diskutiert. In mehreren Vorstössen werde gefordert, dass Kantone in solchen Fällen einen grösseren Handlungsspielraum erhalten.
Proben genommen
In Eischoll nahm am Montag ein Jagdaufseher Proben vom gerissenen Tier. Es geht vor allem darum, die Identität des Wolfes herauszufinden. Es könnte sich um das gleiche Tier handeln, das im Sommer auf den Alpen in der Augstbordregion in der Nähe von Eischoll Schafe gerissen hatte.
Obwohl dieser Wolf zahlreiche Nutztiere tötete, wurde damals keine Abschussbewilligung erteilt. In der zuständigen Kommission gab es unterschiedliche Ansichten darüber, ob alle zumutbaren Schutzmassnahmen ergriffen worden waren.
SDA/wid
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