«Wotsch prügle?»
Die Stadt Zürich hat heute eine Kampagne gegen Gewalt gestartet. Mit einem Song sollen Junge davon abgehalten werden «Puff» zu machen.

Auf allen Trams und Bussen der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), diversen Berufs- und Kantonsschulen, Amtshäusern der Stadt und auf der Bahnhofbrücke wehen bis zum 15. Oktober blaue «Fertig Puff!»- Fähnchen. Damit markiere die Stadt symbolisch ein gewaltfreies Territorium, erklärte Stadtrat Gerold Lauber (CVP), Vorsteher des Schuldepartementes, am Donnerstag vor den Medien.
Ein persönliches Zeichen gegen die Jugendgewalt setzen überdies 49 Zürcherinnen und Zürcher, die auf 130 Plakaten die Jugend dazu aufrufen, von Gewalt Abstand zu nehmen. Auf den Aufruf der Taskforce Jugendgewalt, sich als Model für die Plakataktion zur Verfügung zu stellen, hatten sich über 200 Personen beworben.
Die grosse Resonanz zeige, dass viele Zürcherinnen und Zürcher genug hätten von Gewalttätigkeiten von und unter Jugendlichen, sagte Lauber. Gewalt schränke die Bewegungsfreiheit ein, schaffe Verunsicherung und mache Angst. Der Stadtrat dulde keine Jugendgewalt in der Stadt.
Polizeivorstand Daniel Leupi (Grüne) hofft, dass die Kampagne «Fertig Puff!» die Zivilcourage fördert. Zu oft werde bei gewalttätigen Auseinandersetzungen weggeschaut statt hingeschaut. «Wir wollen aber keine falschen Helden provozieren», betonte er. Wer jedoch Gewaltszenen von oder unter Jugendlichen beobachte, solle das Handy zücken und die Polizei alarmieren.
Werberin des Jahres mit im Boot
Für SP-Stadtrat Martin Waser, Vorsteher des Sozialdepartementes, handelt es sich um eine «ausserordentliche Kampagne», mit der eine gute Stimmung in der Stadt vermittelt werden solle. Das Spezielle daran sei, dass nicht Alte den Jungen sagen, wie sie sich verhalten sollen, sondern Jugendliche sich an Jugendliche wenden.
Für die Kampagne «Fertig Puff!» liess sich auch Regula Fecker, die Werberin des Jahres, einspannen. Dominik Löhrer, besser bekannt als Los Bandidos Minirock, schrieb eigens einen «Fertig Puff!»-Song. Darin fragt Löhrer: «Wotsch prügle?» und gibt gleich die Antwort: «Dänn muesch zügle». Im Internet können zudem unter www.fertigpuff.ch unter anderem Tipps heruntergeladen werden, wie man sich verhält, wenn man mit Jugendgewalt konfrontiert wird.
Die Taskforce Jugendgewalt wurde 2008 vom Stadtrat ins Leben gerufen. Beteiligt daran sind Polizei, Schulen, Gesundheitswesen und soziale Dienste. Initiiert hat sie bisher unter anderem die Konfliktlotsen an Schulen oder die heute von der Polizei betriebene Zentrale Ausnüchterungsstelle.
SDA/ep
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch