
Eine Woche voller Aufruhr bei YB hat mit dem Abgang der neuen starken Figur ein nicht mehr überraschendes Ende gefunden. Wie dilettantisch Verwaltungsrat Urs Siegenthaler bei wichtigen Fragen kommunizierte, wie er seine Gremiumskollegen ins Abseits stellte und wie er seine Macht ausspielte, wurde weder von den Fans noch von den Sponsoren noch intern im Club goutiert.
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Das Mass an Ablehnung, das er in Bern in den letzten Tagen zu spüren bekam, wurde Siegenthaler zu viel. Die ausserordentliche Verwaltungsratssitzung am Freitag nutzte er gleich zu Beginn, um seine Demission bekannt zu geben. Wenigstens beim Abgang zeigte er jenes Format, das ihm zuvor abgesprochen worden war.
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Ist im Kommerzbereich mit dem neuen CEO Wanja Greuel die Zukunft aufgegleist, sind bei der Besetzung der sportlichen Leitungsfunktionen gleich zwei Fragen offen. Erstens: Wie wird die sportliche Kompetenz im Verwaltungsrat neu bestellt?
Nur Siegenthaler zu ersetzen, wäre die einfachste Lösung, aber nicht die beste. Sinnvoll ist, diesen Bereich durch mindestens zwei Figuren mit viel Fussballwissen zu stärken. Damit auf dieser Stufe sportliche Anträge wie Transferwünsche nicht mehr nur durchgewinkt, sondern mit Sachverstand ausdiskutiert werden.
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Und zweitens: Wird der bereits bestimmte neue Sportchef, bei dem es sich um den Innerschweizer Paul Meier handeln dürfte, sein Amt tatsächlich antreten? Dessen Engagement ist auf Vorschlag von Siegenthaler zustande gekommen. Diese Personalie will der Verwaltungsrat nun nochmals neu beurteilen – was Sinn macht.
Der Neubeginn im sportlichen Bereich sollte ohne «Altlasten» erfolgen. Und dazu zählt Meier, auch wenn er so gar keine Chance erhält, sich zu beweisen. Auch eine Rückkehr von Fredy Bickel hätte unter diesen Umständen keinen Sinn gemacht.
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Die vergangene Woche hat YB viel Imageschaden eingetragen. Sie bietet aber auch eine grosse Chance. Eine, die man in Bern jetzt nutzen muss.
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YB muss die Sparte Sport breiter abstützen
Der Ball liegt nun beim Verwaltungsrat und vor allem bei den Besitzern, den Rihs-Brüdern.