Slalom in AdelbodenNorwegischer Doppelsieg – ein Schweizer hadert
Lucas Braathen und Atle Lie McGrath feiern einen norwegischen Doppelsieg. Loïc Meillard verpasst das Podest um eine Hundertstelsekunde.

Der vierte Rang vor Jahresfrist war der Aussreisser nach oben in einem Winter mit lauter Tiefschlägen. Nun wirkt der Walliser gefestigter – und vor allem wieder deutlich agiler. Vinatzer schlägt er nicht, aber als Zweiter liegt er direkt vor Teamkollege Rochat. Für die beiden könnte es Top-10-Plätze geben. Das WM-Ticket haben beide auf sicher.

Der 1,64 Meter grosse Bulgare ist in Adelboden ein My schneller als Ryding – er verliert 1,23 Sekunden auf Vinatzer.

Vorhang auf für den Vorjahressieger: Johannes Strolz ist auf der Piste. Besser gesagt: Er war auf der Piste. Wieder scheidet der Österreicher aus. Zum vierten Mal im vierten Saisonrennen. Das nennt man dann wohl Krise…
Der Kitzbühel-Sieger vom letzten Januar stürzt sich das Chuenisbärgli hinunter. Doch er hat den schnellen Schwung in diesem Winter noch nicht gefunden. Nach einem Bremser resultiert Zwischenrang 8 mit 1,39 Sekunden Rückstand.
«Oben war es nicht so schlecht», hält Luca Aerni im TV-Interview fest. «Doch unten im Steilhang ist es für mich zu weich, deshalb kann nicht so spielen, bin am kämpfen und habe deshalb nicht so viel Speed.» Weich und schmierig sei die Piste, findet der Berner, mittlerweile machen sich die frühlingshaften Bedingungen voll bemerkbar. Doch weil sich die Unterlage noch verändern kann, verzichtet Aerni darauf, seinen Kollegen deswegen nach oben an den Start zu funken.
Wieder ein Resultat für den Romand, der in den letzten Jahren als Sturzpilot galt. Nach Platz 7 in Garmisch wird es auch in Adelboden ein starkes Ergebnis geben. Er wird Zweiter und beweist, wie stabil er mittlerweile geworden ist. Obwohl seine Fahrt einem Rodeo-Ritt glich.
In den letzten fünf Rennen schied er aus, Slalom-Punkte hat er in dieser Saison noch gar keine geholt. In Adelboden scheint für ihn die Sonne: Vinatzer stellt eine klare Bestzeit auf (-0,79).

Alexis Pinturault führt, der Deutsche Anton Tremmel ist bisher der Gewinner des zweiten Laufs mit bereits 11 Rangverbesserungen. Luca Aerni ist Achter, Tanguy Nef schied aus.
Es liegen schwierige Monate hinter ihm, im Sommer verstarb Vater Hubert bei einem Unfall. Was den Sport betrifft, sorgte er mit zwei Materialwechseln innerhalb von wenigen Monaten für Aufsehen.
In Adelboden klassiert er sich mit einer Sekunde Rückstand auf Pinturault im 9. Rang.
Der Gesamtweltcup-Sieger der Saison 2020/2021 durchlebt verhältnismässig harte Zeiten. An Siege ist derzeit nicht zu denken, und so muss der Franzose mit weitaus weniger zufrieden sein. Immerhin: Er geht in Führung.

8. in Madonna di Campiglio, 9. in Garmisch-Partenkirchen. Es läuft nicht so schlecht für den Österreicher in dieser Saison – bis zum Slalom in Adelboden. Gstrein scheidet nach einem Einfädler aus.
Das Knie war ziemlich kaputt beim talentierten Österreicher, aber jetzt befindet er sich in seiner Comeback-Saison. Seinen schnellen Slalom-Schwung hat er gewiss nicht verloren. Und so übernimmt er tatsächlich die Führung, mit sieben Hundertsteln Vorsprung.

In 2 von 3 Rennen fuhr der 23-jährige Kroate in dieser Saison in die Punkteränge. In Adelboden klappt es ein drittes Mal, Kolega klassiert sich mit sechs Zehntel Rückstand im 5. Zwischenrang.
Der Slowene holte 2019 in Are sensationell WM-Silber in der Kombination. Er greift auch in Adelboden an, verliert im untersten Streckenteil aber viel Zeit. Auch er bleibt knapp hinter dem noch immer führenden Tremmel zurück.
Und nun kommt der Sieger von 2015. Gross jedoch – in Garmisch-Partenkirchen überraschend Fünfter – kann seinen Coup nicht wiederholen. Auch er klassiert sich hinter Tremmel, mit 14 Hundertstel Rückstand.

Und gleich noch ein Schweizer: Luca Aerni kann seine gute Startnummer nicht nützen. Der Berner kommt als Dritter ins Ziel, noch hinter dem Griechen Ginnis.

Und nun kommt der erste Schweizer. Tanguy Nef holte jüngst in Garmisch-Partenkirchen zum ersten Mal Punkte in diesem Winter. In Adelboden wird das nichts – der Genfer scheidet aus.
Der erste Österreicher ist auf der Strecke: Raschner, der einmal Zweiter in einem Parallel-Rennen war, wird Dritter. Die Österreicher (7) sind die Nation mit den meisten Vertretern im zweiten Lauf, vor der Schweiz (6).
Der älteste Mann in diesem zeiten Lauf. 38 ist der Italiener, Olympiasieger von 2010. Sein Trainer hat den Kurs gesetzt – es ist für Razzoli kein Vorteil. Er verliert eineinhalb Sekunden auf Tremmel.
Ein wenig gelitten hat die Piste schon im ersten Lauf. Daher ist sie vor der Entscheidung noch mit Salz behandelt worden.
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