Zecken werden gefährlicher
Durch die warmen Temperaturen wurden im Frühling aussergewöhnlich viele Menschen von Zecken gebissen. Das ist bedenklich: Die Blutsauger tragen immer häufiger gefährliche Krankheitserreger in sich.

Wegen des frühen und warmen Frühlings sind die Zecken dieses Jahr in grosser Zahl aktiv. Die Folgen: Bis Ende letzter Woche haben sich durch die kleinen Blutsauger 2000 Menschen mit Borreliose und 16 Menschen mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) infiziert.
3000 Menschen suchten wegen eines Zeckenstichs einen Arzt auf. Das zeigen neuste Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), die der Zeitung «Schweiz am Sonntag» vorliegen. Ein Rückgang der Fallzahlen ist nicht in Sicht. Die Dichte an Zecken, die einen Krankheitserreger in sich tragen, nimmt zu. Rund jede dritte Zecke trägt das Bakterium Borreliose in sich – in gewissen Regionen ist es gar jede zweite.
Bund empfiehlt Impfung
Hinzu kommt, dass es immer neue Gebiete mit erhöhtem Risiko für eine FSME-Ansteckung gibt. Das bestätigt BAG-Sprecherin Mona Neidhart: «Neu hinzugekommen sind zum Beispiel verschiedene Orte in der Waadt.» Für gewisse Gebiete hat das BAG eine Impfempfehlung herausgegeben. Eine Übertragung des FSME-Virus lässt sich so vermeiden. Der Zeckenexperte Norbert Satz schätzt, dass heute rund 17 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. «Angesichts der Gefahr, die bei einem Stich droht, ist das aber zu wenig», sagt Satz. Er sieht deshalb bei der Prävention Handlungsbedarf. Doch beim BAG ist dieses Jahr keine Zeckenkampagne geplant.
Die Unfallversicherer registrieren jährlich insgesamt 9000 Fälle von Infizierungen. Kostenpunkt: rund 8,2 Millionen Franken. Die Suva ist überzeugt: Viele Zeckenstiche wären vermeidbar. «Das Risiko eines Zeckenstichs ist mit einfachen Verhaltensweisen verminderbar», sagt Felix Ineichen, Arbeitsmediziner bei der Suva. Da Zecken besonders häufig in die Kniekehlen, Leisten und Achselhöhlen stechen, sei im Wald das Tragen von langen Hosen wichtig.
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