Zeichner Riss soll neuer Chef von «Charlie Hebdo» werden
Morgen wird der verletzte Karikaturist aus dem Krankenhaus entlassen. Bis zur nächsten Ausgabe von «Charlie Hebdo» dauert es allerdings einige Tage.

Der Zeichner Riss soll Nachfolger des beim Angriff muslimischer Fanatiker in Paris getöteten Chefs des Satire-Magazins «Charlie Hebdo», Charb, werden. Der bei dem Anschlag vom 7. Januar an der rechten Schulter verletzte Riss - mit bürgerlichem Namen Laurent Sourisseau - werde das Krankenhaus am Dienstag verlassen und in der Folge die Leitung des Magazins übernehmen, hiess es am Montag aus der Redaktion. Der 48-jährige Riss war schon seit 2009 «Charlie Hebdo«-Redaktionsdirektor und leitete in dieser Funktion zusammen mit Charb die Satire-Zeitung.
Für die am vergangenen Mittwoch eine Woche nach dem Anschlag erschienene «Charlie Hebdo«-Ausgabe «der Überlebenden» zeichnete Riss vom Krankenhausbett aus zwei Karikaturen - wegen seiner Verletzung mit der linken Hand. Vor der nächsten Ausgabe will die Redaktion zunächst eine kurze Auszeit nehmen, das Satire-Magazin erscheint voraussichtlich am 4. Februar wieder.
Bei dem Anschlag auf «Charlie Hebdo» hatten zwei französische Männer mit algerischen Wurzeln zwölf Menschen erschossen, unter ihnen acht Mitarbeiter der für ihre Mohammed-Karikaturen bekannten Satire-Zeitung. Eine Woche nach dem Anschlag erschien eine Ausgabe «der Überlebenden». Wegen einer neuen Mohammed-Karikatur auf der Titelseite hat diese Ausgabe wütende Proteste in islamischen Ländern hervorgerufen.
Der unter chronischen Finanznöten leidenden Zeitung hat sie allerdings einen Geldsegen beschert: Wegen der weltweiten Solidaritätsbekundungen nach dem Anschlag werden insgesamt sieben Millionen Exemplare gedruckt - ein absoluter Rekord in der französischen Mediengeschichte.
SDA/thu
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