«Zeitenwende» im Computermarkt
Die Cebit zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen der globalen Hightech-Industrie: Phablets und neue Software für die Shareconomy stehen im Zentrum.
Die Cebit zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen der globalen Hightech-Industrie. Mehr als 4000 Unternehmen präsentieren sich in diesem Jahr auf dem Messegelände in Hannover – von globalen Giganten wie Samsung und Microsoft mit massenkompatiblen Produkten bis hin zu Nischenanbietern, die Spezial-Anwendungen anbieten. Ab Dienstag ist die Cebit für Besucher geöffnet. Sie dauert bis 9. März
Auch in diesem Jahr bietet die Cebit wieder zahlreiche Produktpremieren für den deutschen Markt. Der chinesiche Computerhersteller Huawei zeigt sein neues Gerät Ascend Mate – ein sogenanntes Phablet, also eine Mischung aus Smartphone und Tablet-PC.
Auch Samsung zeigt Präsenz
Die Geräte sollen aus Sicht der Hersteller eine Lücke schliessen und die Vorteile der Smartphone-Mobilität mit dem Komfort der grösseren Tablets verbinden. So misst der Bildschirm des Ascend Mate 6,1 Zoll. Der Bildschirm eines iPhone 5 von Konkurrent Apple bringt es im Vergleich dazu auf vier Zoll.
Auch der grosse Apple-Rivale Samsung nutzt die Messe, um mehrere Neuheiten vorzustellen. Dazu zählt das nagelneue Galaxy Note 8.0, ebenfalls ein Phablet, das sogar über einen Bildschirm mit 8 Zoll verfügt. Ausserdem ist es mit einem eletronischen Eingabestift und Anwendungen zur Bearbeitung handgeschriebener Notizen und Zeichnungen ausgerüstet.
Der südkoreanische Elektronik-Gigant zeigt zudem das Windows-Smartphone Ativ S, das mit dem Betriebssystem von Microsoft läuft und so die Kompatibilität mit Anwendungen auf anderen Microsoft-Geräten sichert. Bislang liefen Samsung-Geräte nur mit dem Google-System Android.
Wirtschaft des Teilens
Der Austausch von Informationen und Produkten über das Internet beschäftigt Veranstalter und Aussteller in diesem Jahr besonders. Neue Technologien machen es möglich, dass sich Unternehmen oder Privatpersonen zusammentun, um online neue Partnerschaften einzugehen und teure technische Infrastruktur gemeinsam zu nutzen. Shareconomy (zu deutsch etwa: Wirtschaft des Teilens) heisst dieses Prinzip, das nach Meinung von Insidern grosses Potenzial hat. Der Softwareriese Microsoft spricht in seinem Cebit-Blog von einer «Zeitenwende» der Industrie, der deutsche Hightech-Branchenverband Bitkom nennt es einen neuen «Megatrend».
Technisch geht es dabei unter anderem um die Integration sozialer Netzwerke in Kommunikations-Plattformen, intelligente Programme zum Datenabgleich und das Auslagern von Dateien in die Cloud, wo sie von überall abgerufen werden können. Firmen müssen ihre Datennetze so organisieren, dass sich eigene Mitarbeiter und Partnerfirmen über Geräte- und Systemgrenzen hinweg «einstöpseln» können. Für Privatnutzer dürften die neuen Informations- und Sharingfunktionen interessant sein. Ein Beispiel ist das international beliebte Angebot Couchsurfing: Dort können Reisende weltweit untereinander Übernachtungsgelegenheiten tauschen.
Barroso besorgt
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso warnte in Brüssel vor einem Fachkräftemangel in der Hightech-Branche. 2015 könnten europaweit 900'000 Arbeitsplätze unbesetzt bleiben, weil die Zahl der neu ausgebildeten Experten mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt halte. Auch Bitkom forderte von der Politik «entschiedene Massnahmen». Derzeit würden allein in Deutschland 43.000 Spezialisten benötigt, was sich zum «dauerhaften Wachstumshemmnis» entwickle.
AFP/rek
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