Eine Parade für Putin
Der russische Präsident besucht Belgrad, um an die Befreiung von den Nazis vor 70 Jahren zu erinnern. Westliche Staaten sind verärgert, weil es EU-Beitrittskandidat Serbien ablehnt, sich den Sanktionen gegen Moskau anzuschliessen.

Serbien ist ein kleines Land auf dem Balkan, das sehr stolz auf seine kriegerische Tradition ist. Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg kämpften die Serben auf der Seite der Siegermächte und konnten danach im königlichen wie auch im sozialistischen Vielvölkerstaat Jugoslawien eine dominierende Rolle spielen. Als Zaungäste der Geschichte haben sie sich nie verstanden. Das ist gerade in diesen Tagen in Belgrad zu beobachten: Da werden Gewehrläufe gereinigt, Schützenpanzer zusammengezogen, Kampfflugzeuge und Helikopter aus dem Hangar geholt, und eine Flussflottille macht sich bereit, die Donau zu befahren.