Zündel will raus
Der Roman «Zündels Abgang» von Markus Werner kommt auf die Bühne. Wird das Stück dem sprachlichen Meisterwerk gerecht?

«Mir ist übel, aber leben tu ich nicht ungern», sagt Konrad Zündel irgendwann. Zwischen Leichtigkeit und Verzweiflung, Tragik und Komik bewegt sich Zündel durch eine Welt, mit der er je länger, je weniger zurande kommt. Bis er sich schliesslich ganz aus ihr verabschiedet.
«Zündels Abgang», erschienen 1984, war Markus Werners Romandebüt. Jetzt, nach über dreissig Jahren, hat es nichts von seiner Faszination eingebüsst. Vielleicht ist es gerade heute besonders aktuell, die Geschichte von einem zu erzählen, der sich in einem herrschenden System nicht mehr zurechtfindet und ausbricht.
Der Grund dafür, warum der Regisseur Zino Wey und seine Dramaturgin Gwendolyne Melchinger eine Bühnenfassung des Romans erarbeitet hätten, sei aber die Sprache. Beide haben sich zur Aufgabe gemacht, Werners poetisches Meisterwerk auch auf der Bühne zum Strahlen zu bringen. Und so steht denn auch die Sprache im Zentrum von Weys so formaler wie musikalischer Inszenierung. Eine Schauspielerin und drei Schauspieler werden versuchen auf fast leerer Bühne das Humorvolle und das Poetische des Romans spürbar zu machen und gleichzeitig für Zündels Begegnungen mit der Welt und den langsamen Haltverlust starke Bilder zu finden.
Schauspielhaus. Bis 1. Mai.
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