Zündstoff vor einem heiklen Staatsbesuch
Venezuelas Präsident Hugo Chávez empfängt heute den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad. Gleichzeitig weisen die USA eine venezolanische Diplomatin aus, die mit dem Iran konspiriert haben soll.

Die USA haben die venezolanische Generalkonsulin in Miami ausgewiesen. Die Botschaft in Washington sei am Freitag darüber informiert worden, dass die Diplomatin Livia Acosta Noguera zur «unerwünschten Person» erklärt worden sei, sagte ein Sprecher des US-Aussenministeriums, William Ostick, am Sonntag. Acosta habe bis Dienstag Zeit zur Ausreise. Zu den Gründen für die Entscheidung wollte sich der Sprecher nicht äussern.
Im Dezember hatte das State Department jedoch erklärt, es prüfe «sehr irritierende» Vorwürfe, wonach Acosta in ein mutmassliches iranisches Komplott zu Cyber-Attacken auf hoch gesicherte nationale Einrichtungen in den USA verwickelt sei. Laut einem Fernsehbericht gehörten zu den Zielen Atomkraftwerke und der Kennedy-Flughafen in New York.
Warnungen aus den USA
Die Ausweisung der Diplomatin erfolgt zum Zeitpunkt, da der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad Lateinamerika besucht. Am Sonntag traf Ahmadinejad laut einem Fernsehbericht in Venezuela ein, das als Erstes auf dem Besuchsprogramm steht. Zu Staatschef Hugo Chávez pflegt Ahmadinejad seit Jahren enge Beziehungen. Zwischen beiden Ländern und den USA gibt es grosse Spannungen.
Im Anschluss an Venezuela reist Ahmadinejad in die ebenfalls von Links-Regierungen geführten Länder Nicaragua, Kuba und Ecuador. Die US-Regierung warnte die Staaten Lateinamerikas vor dem Ausbau ihrer Beziehungen zum Iran, da das Land wegen seines Atomprogramms immer stärker in die Isolation gerate und nun nach Freunden suche.
Teheran hatte in den vergangenen Wochen damit gedroht, eine Meerenge im Persischen Golf zu blockieren, falls der Westen die wegen des Atomstreits verhängten Sanktionen ausweite. Durch die Strasse von Hormus gehen rund 40 Prozent des weltweit auf dem Seeweg transportierten Öls. Washington machte am Sonntag klar, dass der Iran eine «rote Linie» überschreite, wenn er Atomwaffen entwickeln oder wichtige Schifffahrtswege blockieren sollte.
AFP/mpl
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