Unbrauchbare Masken an Bund verkauftZürcher Jung-Millionäre weisen Fälschungs- und Wuchervorwürfe zurück
Den Unternehmern der Firma Emix wird vorgeworfen, dem Bund unbrauchbare Masken zu Wucherpreisen verkauft zu haben. Jetzt nehmen die beiden 23-Jährigen in einem Interview Stellung.

Die beiden Zürcher Jungunternehmer der Firma Emix Trading wurden letztes Jahr mit dem Verkauf von Schutzmasken zu Multimillionären. Für rund 22 Millionen Franken hatten sie dem Bund Masken verkauft – darunter auch mutmasslich gefälschte und unbrauchbare Ware, wie diese Zeitung berichtete. Bundesrätin Viola Amherd hat eine interne Untersuchung des Falls beauftragt.
Die Anschuldigungen wollen die beiden 23-Jährigen nicht auf sich sitzen lassen, berichtet das «St. Galler Tagblatt». In einem Interview weisen die Jungunternehmer den Vorwurf zurück. Sie weisen auch die Kritik zurück, sie hätten die Schutzmasken zu Wucherpreisen verkauft. Wer von Wucher rede, habe keine Ahnung, wie aufwendig es gewesen sei, Ware in derart grossen Mengen zu produzieren und nach Europa schaffen zu lassen.
Umsatz in Europa, Steuern in der Schweiz
Sie hätten in der Schweiz eine Marge von maximal 20 bis 30 Prozent erzielt. «Das können wir belegen», so einer der beiden Jung-Millionäre. Sie selbst hätten Einkaufspreise von zwischen 2 und 7 Euro für die Masken bezahlt. Dass sie auf Kosten der Steuerzahler reich geworden sein sollen, ärgert sie.
Die Emix Trading machte den weitaus grössten Teil ihres Umsatzes demnach im umliegenden Europa – versteuert den Gewinn aber in Zug. Die beiden 23-Jährigen zahlen ihre Steuern in Schwyz. «So gesehen bekam die Schweiz die Masken gratis», sagt einer der beiden.
Als Fehler hingegen räumen die ehemaligen Jung-SVPler den Kauf von Luxusautos ein, mit dem sie im Sommer ebenfalls für Schlagzeilen gesorgt hatten. Nachdem sie mit dem Verkauf der Masken reich geworden waren, hatten sie sich Autos der Marken Ferrari und Bentley zugelegt.
scl
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