Zürcher Rapper Besko wurde ausgeschafft
Am vergangenen Freitag wurde er nach Pristina abgeschoben. Nun meldet er sich aus dem Kosovo zu Wort.

Der Zürcher Rapper Besko sass wegen diverser Delikte wie Nötigung, Diebstahl und bewaffnetem Raubüberfall eine fünfjährige Freiheitsstrafe ab und verlor seine Aufenthaltsbewilligung. Am Freitag wurde der Kosovare nach Pristina ausgeschafft. Jetzt gab er «20 Minuten» ein Exklusivinterview.
«Ich muss die Ausschaffung akzeptieren, aber verstehen werde ich es nie», sagt Besko zu «20 Minuten». Vor allem könne er nicht nachvollziehen, wie seine Abschiebung verlaufen sei: Er habe gewusst, dass er nach dem Bundesgerichtsentscheid wenig Chancen habe, in der Schweiz bleiben zu dürfen. «Aber mir wurde gesagt, dass ich ein Schreiben erhalten werde, in dem sie mir sagen, wann ich ausreisen muss», sagt Besko. So hätte er noch Zeit gehabt, seine Sachen zu packen, die Wohnung abzugeben, seine Möbel zu verkaufen und sich von seinen Liebsten zu verabschieden.
Doch es kam anders: Besko erfuhr gemäss eigenen Angaben erst einen Tag vor dem Ausschaffungstermin, dass er das Land verlassen muss. Der Rapper entschloss sich, für eine kurze Zeit unterzutauchen, um sich wenigstens noch von seinem Sohn verabschieden zu können. Danach habe er sich bei der Polizei gemeldet. Wenig später sass er im Flieger in Richtung Pristina.
Einreiseverbot für den ganzen Schengenraum
Besko wurde zudem ein Einreiseverbot für die Schweiz und den gesamten Schengenraum auferlegt. «Ich finde es nicht in Ordnung, dass einem Vater, der so einen intensiven Kontakt zu seinem Sohn pflegt, ein generelles Einreiseverbot in die Schweiz auferlegt wird, das zudem auch noch auf den ganzen Schengenraum ausgeweitet wird», sagt der Anwalt des Rappers.
Gegen die Einreisesperre in den Schengenraum werden Besko und sein Anwalt nun vorgehen. Dennoch muss sich der Rapper vorerst mit dem Entscheid abfinden. «Ich fühle mich wie in einem schlechten Traum», sagt er. Der Kosovo sei ihm völlig fremd: «Ich kenne niemanden hier. Ich muss erst einmal schauen, wo ich schlafen kann und wie ich finanziell über die Runden komme», sagt Besko.
Die Eltern des Rappers, der mit bürgerlichem Namen Besijan Kacorraj heisst, kamen vor dem Balkankrieg in die Schweiz. Er selbst ist hier geboren. Das Haus der Grosseltern sei im Krieg abgebrannt, erzählte Besko Redaktion Tamedia in einem früheren Interview. Im Gefängnis fing der heute 31-Jährige an, Songtexte zu schreiben. In seinen Texten redet Besko auch von Reue.Seine Hauptfrage darin: «Wie gehe ich mit meiner gewalttätigen Vergangenheit um?»
Übernommen von «20 Minuten», bearbeitet und ergänzt von TA
(ame)
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