Zürcher Schiffsfünfliber soll fallen
Wegen des drastischen Passagierrückgangs und Entlassungen wollen EVP und SP den Schiffsfünfliber wieder abschaffen.

Wer auf einem Zürichseeschiff mitfährt, der muss seit Dezember 2016 – zusätzlich zum normalen Ticket des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) – einen pauschalen Zuschlag von fünf Franken bezahlen. Der Seezuschlag gehört in der Leistungsüberprüfung 2016 des Zürcher Regierungsrats zu den wichtigsten Massnahmen der Volkswirtschaftsdirektion. Erwartet wurde, dass er das Budget jährlich um 1,5 bis 3 Millionen Franken entlastet.
Der Schiffszuschlag habe aber «gravierende Folgen» und führe zu «Kollateralschäden», hielten EVP und SP in ihrer gemeinsamen Fraktionserklärung fest. So seien die Passagierzahlen nicht wie erwartet um 25 Prozent, sondern gleich um 35 Prozent zurückgegangen.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass wegen dieses Rückgangs ein Teil des Gastropersonals auf den Schiffen entlassen werden muss. 10 Festangestellte mussten gehen. Bleibe der Schiffszuschlag und gehe der Passagierrückgang weiter, würden wohl weitere Arbeitsstellen gestrichen, heisst es in der Fraktionserklärung weiter. Der Zuschlag müsse deshalb wieder abgeschafft werden, fordern EVP und SP. Ein entsprechender Vorstoss im Parlament sei bereits verfasst.
Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) hatte angekündigt, zu untersuchen, ob der Umsatzrückgang in der Gastronomie mit dem Schiffsfünfliber in Zusammenhang stehe. Das sei offensichtlich, so EVP und SP in ihrer Fraktionserklärung. «Wer jetzt nach Studien schreit, hat den Bezug zum realen Leben verloren.»
Die SP hatte sich von Anfang an gegen den Seezuschlag gestellt. Am 24. Oktober 2016 vertrat Rosmarie Joss (SP, Dietikon) ihr Postulat «Seezone statt Seezuschlag». Der Kantonsrat lehnte es ab und stimmte damit dem Schiffsfünfliber zu.
Video: Kantischüler protestieren gegen Schiffsfünfliber
Gehörten schon früh zu den Gegnern: Schüler bezahlen den Seezuschlag mit Fünfräpplern. Video: Tina Fassbind/TA-Video (Dezember 2016)
SDA/lop
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