Zürcher SVP lanciert einen Banker und eine Wissenschaftlerin
Susanne Brunner und Roger Bartholdi sollen für die SVP in den Stadtrat einziehen.

Die Stadtpartei der SVP hat die Namen gehütet wie ein Geheimnis. Erst am späten Dienstagabend hat Präsident Mauro Tuena verraten, wer für die SVP im nächsten Frühling je einen Sitz im Zürcher Stadtrat erobern soll: Susanne Brunner und Roger Bartholdi.
Es sind die Wunschkandidaten des Vorstands, am 4. Juli wird die Delegiertenversammlung noch über das Duo befinden. Brunner und Bartholdi sollen die Herrschaft der rot-grünen Mehrheit im Stadtrat bezwingen und den Einzug der SVP in die Stadtregierung sichern. Darauf wartet die Partei seit 1990.
Ein Duo von Wirtschaftsprofis
Susanne Brunner, 45, Staatswissenschaftlerin, ist Vizepräsidentin der Stadtzürcher SVP und leitet die Berner Geschäftsstelle des Wirtschaftsverbands Economiesuisse. Sie sorgte vor ein paar Jahren für Furore als sie als Kantonsrätin von der CVP zur SVP überlief.
Roger Bartholdi, 48, Banker bei der UBS, sitzt im Zürcher Stadtparlament. Im letzten Jahr war er dessen Präsident. Für einen bürgerlichen Politiker hat Bartholdi ein aussergewöhnliches Engagement: Er ist Gewerkschafter. Als Vizepräsident des Schweizerischen Bankpersonalverbands (SBPV) und als Präsident der Zürcher Sektion kämpft er für bessere Arbeitsbedinungen und Löhne für Angestellte.
Parteipräsident Tuena beschrieb die beiden Kandidaten an der kurzfristig einberufenen Medienkonferenz als «linientreu». Allerdings seien sie auch über die Parteigrenzen hinweg wählbar, zum Beispiel wegen ihrer Verbundenheit zur Wirtschaft. Die SVP-Leitung hat sich für ein Duo entschieden, weil sie findet, ihr stünden zwei Stadtratssitze zu – als wählerstärkste bürgerliche Partei.
Zwei oder drei von der FDP?
Die SVP will für die nächsten Wahlen gemeinsam mit der FDP und der CVP in den Stadtratskampf steigen. Sie rechnet sich dadurch bessere Wahlchanchen aus. Bevorzugt wird von den bürgerlichen Parteien ein Fünferticket – zwei Personen aus der SVP, zwei aus der FDP und jemand von der CVP.
Dieses Szenario bringt nun aber die Freisinnigen in die Bredouille: Sie haben mehr Anwärter mit guten Wahlchancen als Plätze, seit Nationalrätin Doris Fiala im TA ihren Wunsch öffentlich gemacht hat, dass sie Stadträtin werden will. Nun läuft es wohl darauf hinaus, dass sich die FDP zwischen Fiala und dem Gemeinderat Michael Baumer entscheiden muss. Baumers Ambitionen sind seit längerem bekannt.
Bei der FDP ist das interne Rennen also noch offen und spannend. Nur einer ist bereits gesetzt: Der bisherige Stadtrat Filippo Leutenegger.
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