Der Überfall von heute Morgen sei «sehr aussergewöhnlich» gewesen, «wie man ihn in Zürich schon lange nicht mehr sah», sagte Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Solche Szenen sehe man sonst nur im Kino.

Was sich in der Bahnhofstrasse am helllichten Tag abspielte, ist tatsächlich spektakulär. Kurz vor 9.40 Uhr betraten vier maskierte und bewaffnete Unbekannte das Bijouteriegeschäft Türler, wie die Stadtpolizei Zürich in einer Mitteilung schreibt. Sie bedrohten die Angestellten mit Pistolen und möglicherweise einer Maschinenpistole. Eine Angestellte wurde zu Boden geworfen, die anderen Mitarbeitenden mussten sich hinlegen. In der Folge schlugen die Räuber mit mitgebrachten schweren Werkzeugen mehrere Glasvitrinen ein und stahlen Uhren verschiedener Luxusmarken sowie weitere Schmuckstücke im Wert von mehreren Hunderttausend Franken.

Mit ihrer Beute, die sie in eine grosse schwarze Sporttasche gepackt hatten, stiegen sie in ein vor dem Geschäft wartendes Auto ein, in welchem sich ein fünfter Täter befand. Der Geschäftsführer konnte während des Überfalls die Polizei rufen. Als die maskierten Räuber das Geschäft verliessen, traf ein Streifenwagen der Stadtpolizei Zürich am Paradeplatz ein und nahm die Verfolgung des grauen Audis auf.

Den Audi im Hinterhof abgestellt

Dieser fuhr mit hoher Geschwindigkeit quer über den Paradeplatz in Richtung Bleicherweg davon und streifte dabei eine Signaltafel. Der Streifenwagen konnte dem Fluchtauto nicht folgen – «aus Verhältnismässigkeitsgründen», wie die Polizei in ihrer Mitteilung schreibt – und verlor es wenig später aus den Augen. Rund zwei Minuten später fand eine andere Streifenwagenpatrouille bei der sofort ausgelösten Grossfahndung den grauen Audi in einem Hinterhof.

Zurzeit steht nicht fest, wie die Räuber ihre Flucht fortgesetzt haben. Verletzt wurde niemand. Die Polizei sucht nun nach Zeugen.