Zürich lässt Tibet-Ballon landen
Mit einem Ballon wird auf die Lage des tibetischen Volkes aufmerksam gemacht. Zürich hat dafür ein offenes Ohr, Winterthur hingegen stellt sich quer.

Nächsten Monat startet die Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft ihre Heissluftballon-Kampagne. Dabei fliegt ein Ballon, mit der tibetischen Flagge bedruckt, über die Schweiz und landet an diversen Orten wie Bern, Basel, Solothurn und Aarau, wo er auf die Situation des von der chinesischen Regierung unterdrückten tibetischen Volkes aufmerksam macht. Interessierte können einen Fesselflug unternehmen (in dem befestigten Heissluftballon aufsteigen), es werden Momos, tibetische Teigtaschen, verkauft und Tänze aufgeführt.
In Winterthur ist der Ballon unerwünscht, wie der «Landbote» schreibt. Die Stadt hat ein entsprechendes Gesuch für die Landeerlaubnis des Ballons auf der Zeughauswiese oder dem Teuchelweiherplatz abgelehnt. Die Gründe: Die Zeughauswiese sei nur für 1.-August- und Fasnachtsveranstaltungen freigegeben, beim Teuchelweiherplatz habe man Sicherheitsbedenken bezüglich Fesselflügen, zitiert die Zeitung eine Sprecherin der Winterthurer Stadtpolizei.
Keine Alternativvorschläge
Entsprechend gross ist die Enttäuschung über die Ablehnung bei Thomas Büchli, Präsident der Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft. «Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir für eine so friedliche Aktion nicht unterstützt, sondern behindert werden», sagt er. Winterthur habe leider keine Alternativvorschläge bezüglich Ballonlandung gemacht.
Andernorts sei dies zum Teil anders. «In Aarau hat man uns wohlwollend einen Platz zugeteilt.» Bern hingegen zeigt sich auch von der komplizierten Seite: «Der Bundesplatz steht nicht zur Verfügung, es gab jedoch vom Polizeiinspektorat positive Signale für die Allmend als Landeplatz – und soeben hat uns Grünstadt Bern hier auch abgesagt», bedauert Büchli.
Tibet-freundliches Zürich
In Zürich ist der Tibet-Ballon willkommen. «Wir haben die Landeerlaubnis ohne viel Bürokratie von der Stadtpolizei bekommen», sagt Büchli. Damit habe er auch gerechnet, so Büchli, gilt die Stadt doch als Tibet-freundlich. So trafen beispielsweise Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) und Polizeivorstand Richard Wolff (AL) mit Regierungsrat Mario Fehr (SP) vor bald einem Jahr den Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, am Friedensgebet im Grossmünster.
In Zürich steht der Heissluftballon, festgezurrt an drei Autos, am 21. September beim Albisgüetli, auf einem Gelände in unmittelbarer Nähe des kantonalen Strassenverkehrsamts.
Ganz abgeschrieben hat Thomas Büchli Winterthur als Landeplatz noch nicht. «Wir hoffen natürlich, dass die Stadtregierung noch einlenkt und uns doch eine Alternative anbietet.»
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