Auf den Autobahnen krachte es 2010 deutlich mehr als im Vorjahr Auf den Autobahnen krachte es 2010 deutlich häufiger
Die Ursache für die Zunahme von 18 Prozent der Unfälle auf Autobahnen ortet die Polizei bei den vielen und schwierig zu befahrenen Baustellen sowie zu wenig aufmerksamen Lenkern.Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Polizei 18 Prozent mehr Unfälle auf den Nationalstrassen. Grund dafür seien die schwierig zu befahrenden Baustellen und unaufmerksame Lenker.
Von Benno Gasser Zürich – Die Zahl der Unfälle ist im Kanton Zürich gegenüber dem Vorjahr um 165 auf 13 988 zurückgegangen. Zwar wurden 160 Menschen weniger verletzt, dafür stieg die Zahl der Verkehrstoten um 2 auf 39 Personen. Obwohl diese Zahl unter dem Mittelwert der Jahre 2005 bis 2009 geblieben sei, stimme sie ihn nachdenklich, sagte Regierungspräsident Hans Hollenstein (CVP) gestern anlässlich der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik. Positiv sei aber, dass die Zahl der Verkehrstoten in den vergangenen 40?Jahren um 85 Prozent abgenommen habe. Dies sei bemerkenswert, wenn man bedenke, dass das Verkehrsvolumen jährlich um 10 000 Autos zunehme. Hollenstein führte diese Entwicklung unter anderem auf «massive Verbesserungen» in der Autotechnik zurück. Zudem seien auch das Rettungswesen und die Ausbildung der Fahrschüler optimiert worden. Auch wenn das Ziel sei, die Zahl der Verkehrstoten weiter zu reduzieren, werde die abnehmende statistische Kurve künftig wohl bloss noch verflachen. Der Hauptgrund für die Unfälle ist mangelnde Aufmerksamkeit – genau wie im Vorjahr. Neue technische Finessen wie Fahrassistenz-Systeme würden zwar Komfort bieten, sagte Hollenstein. Manche Autofahrer wiegten sich dadurch aber in einer falschen Sicherheit. Das Nichtanpassen der Geschwindigkeit an schwierige Strassenverhältnisse war die zweitwichtigste Unfallursache. 1081-mal krachte es 2010 auf Kantonsgebiet, vor allem wegen der hochwinterlichen Verhältnisse im Dezember. Die Autofahrer seien offenbar beschränkt wintertauglich, sagte Ueli Zoelly, Chef der Verkehrspolizei der Kantonspolizei Zürich. Gegen den Trend sinkender Unfallzahlen steht eine Zunahme der Unfälle auf Autobahnen (siehe Grafik) um 18?Prozent. Die Hauptursache liege vor allem in der anspruchsvollen Verkehrsführung bei Baustellen, sagte Zoelly. Autobahnanschlüsse hätten durch den Baustellenbereich geführt werden müssen. Solche Passagen erforderten die volle Aufmerksamkeit der Lenker. Um die Sicherheit zu erhöhen, will die Polizei künftig in Baustellenbereichen noch mehr Tempokontrollen durchführen. Wie gefährlich Baustellen auf Schnellstrassen sein können, zeigt der Unfall auf der A 4 im Zürcher Weinland am 16. September 2010, bei dem eine 39-jährige Autofahrerin starb. Mittelfristig werde die Zahl der Baustellen noch ansteigen. Eine dauerhafte Lösung sei nur möglich, wenn die Kapazitätsengpässe behoben werden, sagte Zoelly. Mit der Erweiterung der A 1 auf sechs Fahrstreifen und der dritten Gubriströhre sei frühestens 2019 zu rechnen. Am meisten Unfälle im März Eine positive Bilanz zog Zoelly bezüglich der 2005 eingeführten Promillegrenze-Senkung. Die Zahl der alkoholbedingten Unfälle hätte sich seither um mehr als 20?Prozent reduziert. Dieser Trend sei auch in der Stadt Winterthur zu beobachten, sagte Daniel Beckmann von der Stadtpolizei Winterthur. Bedenklich sei aber der hohe durchschnittliche Alkoholisierungsgrad: Der Durchschnittswert lag bei 1,41 Promille, der höchste gemessene Wert bei 2,5 Promille. Erlaubt sind 0,5. Umso erfreulicher sei, dass die Zahl der Unfälle in Winterthur um 76 zurückgegangen und unter die langjährige Marke von 1200 gefallen sei. Leider sei ein tödlicher Unfall zu beklagen. Die Stadtpolizei Winterthur hat den unfallträchtigsten Monat und Wochentag ermittelt: März und Donnerstag. Die Unfallspitze liegt zwischen 17 und 18 Uhr.
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