Bei der SVP lösen zwei Neue zwei Bisherige ab
Dramatische Rochade bei der SVP: Adrian Bergmann und Rolf R. Zimmermann wurden abgewählt und ersetzt durch Gregor Rutz und Hans-Peter Amrein.
Von Daniel Fritzsche Vordergründig bleibt bei der wählerstärksten Partei im Bezirk Meilen alles beim Alten. Die SVP schickt weiterhin vier Vertreter ins kantonale Parlament. Die Volkspartei konnte ihren hohen Wähleranteil von 31,4 Prozent aufs Komma genau halten. Leichte Gewinne im unteren Bezirksgebiet wiegen Verluste im oberen auf. Richtig zum Feiern zumute war der SVP-Führungsriege in ihrem Stammlokal, der Stäfner «Metzg», gestern dennoch nicht. Die bisherigen Kantonsräte Adrian Bergmann (Meilen) und Rolf R. Zimmermann (Zumikon) wurden abgewählt. Ihre Sitze übernehmen die Küsnachter Gregor Rutz und Hans-Peter Amrein.Für Adrian Bergmann ist es bereits die zweite Abwahl. 2007 fiel der Meilemer dem damals neu eingeführten Wahlsystem zum Opfer. Dieses Jahr war es die zu starke Konkurrenz, die ihn das Amt kostete. «Ich habe alles gegeben, was ich konnte», sagte der geknickte Bergmann. «Offenbar hat das nicht gereicht.» Nach dem Wahlflop vor vier Jahren konnte er nach einem Rücktritt von SVP-Kantonsrat Ueli Kübler (Männedorf) nachrutschen. Ob er das in Zukunft wieder tun würde, weiss er nicht. «Momentan bin ich ziemlich ratlos.» Selbstkritisch räumte der Meilemer ein, im letzten Jahr zu wenig aktiv im Rat gewesen zu sein. «Ich hatte vier Jobs und einen Hausbrand zu bewältigen», sagte er. «Da blieb die Politik wohl etwas auf der Strecke.»Sein Leidensgenosse Rolf R. Zimmermann sprach gestern von einem «schweren Tag», den er zu verkraften habe. Sein Gastspiel im Kantonsrat währte nur kurz. Zimmermann, genannt «Zimmi», rutschte erst letztes Jahr für Rolf Jenny (Herrliberg) nach. Der Zumiker begründet seine Abwahl damit, im Bezirk weitgehend unbekannt gewesen zu sein. Der Überflieger blieb fern Mit stolzgeschwellter Brust betrat der neu gewählte Kantonsrat Hans-Peter Amrein die «Metzg». Er schaffte mit 9019 Stimmen den Sprung unter die besten vier. Und bereits rief der Küsnachter in einer Tischrede zur nächsten Schlacht: dem von ihm mitinitiierten konstruktiven Referendum gegen das neue Finanzausgleichsgesetz. Sowieso wird mit dem ehrgeizigen Amrein ein äusserst umtriebiger Politiker im Zürcher Ratshaus Platz nehmen. Die letzten vier Jahre hat er bereits jede Woche an den Kantonsratssitzungen teilgenommen – «als Zuschauer, zur Vorbereitung», wie er erklärte. Amrein betrieb den aufwendigsten Wahlkampf aller Kandidaten im Bezirk. Sein Porträt war auf fast jeder Plakatsäule und in jeder Zeitungsausgabe abgebildet. Sogar auf seinem Auto – dem «Amrein-Mobil» – prangte ein riesiges Bild. Bezirksparteipräsidentin Theres Weber (Uetikon), die wie Claudio Zanetti (Zollikon) klar wiedergewählt wurde, zollte Hans-Peter Amrein Respekt.Der Überflieger der gestrigen Wahlen, Gregor Rutz, blieb der Feier in Stäfa fern. Auf Anhieb erzielte der Küsnachter das beste Resultat im ganzen Bezirk. Angesichts dieser Glanztat ist ihm ein aussichtsreicher Platz auf der Nationalratsliste für die Wahlen vom Herbst so gut wie sicher. Sollte der ehemalige Generalsekretär der SVP Schweiz dann in höhere Weihen gewählt werden, könnte wieder ein SVP-Plätzchen im Kantonsrat frei werden. Die Abgewählten können also wieder hoffen.
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