Flachdächer neben einem geschützten Männedörfler Bauernhaus
Der öffentliche Gestaltungsplan sieht eine solche Lösung vor. Die Meinungen darüber sind geteilt.
Von Simona Triet Männedorf – Der Allenberg ob Männedorf gehört wohl zu den schönsten Gegenden des Dorfes. Mit Blick auf den See steht an der Allenbergstrasse 65 ein altes Bauernhaus. Die Wände sind von einem leicht verblassten Rosa, die hölzernen Fensterläden grün gestrichen. Die Farbe ist im Laufe der Zeit spröde geworden und blättert stellenweise ab. Dennoch versprüht das Haus, an dem sich Traubenreben hochranken, einen speziellen Charme. Neben dem Bauernhaus steht eine Stallscheune, in der ein Antikschreiner seine Möbel zimmert. Ein unbewohnter, ehemaliger Pferdestall schliesst die Häuserreihe ab. Alle drei Häuser sind denkmalgeschützt. Hinter den Häusern erstreckt sich eine leicht ansteigende Wiese, auf der Obstbäume stehen. Grillen zirpen im Gras. Diese Idylle soll weichen. Grundstückbesitzer Andreas Hasler verkauft seinen Landbesitz samt Haus und Scheunen. Wer der Käufer ist, möchte Hasler nicht preisgeben. Ein öffentlicher Gestaltungsplan soll nun regeln, wie die Fläche genutzt werden darf. Das Bauernhaus und die Ställe seien kantonal geschützte Objekte, sagt Peter Suhner, Abteilungsleiter Hochbau und Planung der Gemeinde Männedorf. Deshalb wollte der Kanton, dass der Gemeinderat einen Gestaltungsplan erstellt. Dieser soll gewährleisten, dass der Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude gesichert ist und die Restfläche sinnvoll genutzt wird. Das Grundstück liegt in einer Kernzone. Da diese für das zu bebauende Gelände nur unzureichende Regelungen trifft, soll mit dem Gestaltungsplan eine auf die örtliche Situation abgestimmte Lösung festgelegt werden. Volk entscheidet Ende Jahr Der Gestaltungsplan liegt noch bis zum 15. September beim Bauamt der Gemeinde Männedorf zur Einsicht auf. Zudem veranstaltet der Gemeinderat eine öffentliche Orientierungsversammlung für alle Interessierten, insbesondere für die Anwohner und Nachbarn der Allenbergstrasse 65. Das gehöre zum Mitwirkungsverfahren, sagt Suhner. Am 13. Dezember kommt der Gestaltungsplan vor die Gemeindeversammlung. Dort wird darüber abgestimmt, ob gebaut werden soll oder nicht. Was gebaut wird, steht noch nicht fest. Denkbar seien zwei oder drei Einfamilienhäuser, sagt Suhner. Bereits heute zeichnet sich geringer Widerstand ab: Uneinigkeit besteht über die Form der Dächer. Andreas Hasler ist der Meinung, dass allfällige Einfamilienhäuser Giebeldächer haben sollten. Im Gestaltungsplan sind jedoch Flachdächer statt Schrägdächer vorgesehen. «Das ganze Quartier hat Giebeldächer», sagt der ehemalige Grundstückbesitzer. Auch die Nachbarschaft sei gegen Flachdächer, sie würden sich nicht ins Ortsbild einfügen, fügt er an. Peter Suhner und der Denkmalschutz sehen dies anders. In einer Studie sei ermittelt worden, dass Flachdächer geeigneter seien. «So werden die drei Schutzobjekte nicht konkurrenziert», sagt Suhner. Ausserdem werde auf ein einheitliches Ortsbild Wert gelegt, schreibt der Gemeinderat im Gestaltungsplan. «Verlangt wird eine besonders gute Gesamtwirkung.» Orientierungsversammlung am 23. August um 19 Uhr im Feuerwehr-Theorielokal,Gewerbestrasse 3, Männedorf. Hinter Bauernhaus, Scheune und Stall soll gebaut werden. Foto: Daniel Kellenberger
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