Hombrechtikon rockt für Haiti
An einem Benefizkonzert hat die Jugend Hombrechtikons 2000 Franken für Erdbebenopfer gesammelt.
Hombrechtikon - Auf der Bühne klirren die ersten Gitarren. Das Schlagzeug und die Mikrofone sind einsatzbereit. Es geht los mit dem Abend «Rhythm for Haiti» zugunsten der Haiti-Erdbebenopfer. Doch an der Abendkasse begehren noch scharenweise Schüler um Einlass. Ob sie alle im Hombrechtiker Singsaal Gmeindmatt Platz finden?
Die Idee zur musikalischen Geldsammelaktion stammt von Sabrina Hämmerle (3. Sek) und Sissel Svahn (2. Sek). Das internationale «Hope for Haiti»-Konzert, das vor 3 Wochen stattgefunden hatte, inspirierte sie dazu: «Wir dachten, so etwas könnten wir an unserer Schule doch machen.» Auf Anhieb fanden sich interessierte Mitschüler. Die Idee liess sich so innert kürzester Zeit in die Tat umsetzen. 20 Schülerinnen und Schüler engagierten sich als Helfer, etwa um Kuchen zu backen oder Flyer zu verteilen. Weitere 15 Jugendliche wollten auf der Bühne etwas performen - kostenlos, versteht sich. Als Stargast angefragt wurde die im Grossraum Zürich bereits weit herum bekannte Band Constageus aus Uetikon und Zürich.
Zum Zuge kommen besonders Bands von Sekschülern. In Hombrechtikon gibt es pro Klasse bis zu vier Bands, wie es in der Klasse von Goslanejla-Bandsängerin Jill Weber (2. Sek) der Fall ist. Das ist einzigartig für eine Schule und wohl nicht zuletzt dem engagierten Musiklehrer Markus Hertig zu verdanken. «Die Jungen stecken sich hier gegenseitig mit dem Bandfieber an», freut er sich.
So würden viele Oberstufenschüler, die noch nie ein Instrument gespielt haben, plötzlich auf den Geschmack kommen und Unterricht nehmen. Das Konzert sei aber einzigartig: «Zum ersten Mal organisieren die Schüller von Anfang bis zum Schluss alles in Eigenregie», sagt Hertig.
Erwachsene sind beeindruckt
Und tatsächlich: Mit vereinten Kräften ziehen die Schüler an einem Strick. Sichtlich berührt und beeindruckt davon sind die erwachsenen Besucher, Eltern und Lehrer, die den Anlass aus dem Hintergrund bestaunen. Die Ansagen der Organisatorinnen Sissel und Sabrina, die Billettkasse, der Tisch voller Kuchen und die vielen Darbietungen zeugen vom inneren Feuer und Engagement der Mitwirkenden. Da ist etwa der Einsatz der Breakdancer Gregory Hedrich (14) und Daniel Blumer (14). Sie zeigen halsbrecherische Akrobatik, während die Schüler um sie herumstehen und begeistert zum Beat klatschen.
Talentierte Sängerinnen bringen ihre breiten Bruststimmen locker und voll zur Geltung. Wie sie betreten auch die Bands die Bühne mit einer grossen Selbstverständlichkeit, sie singen und spielen ohne sichtbares Lampenfieber. «Wir finden es cool, dass die Schüler für einen guten Zweck den Mut haben, alleine auf der Bühne stehen.», sagen die Zwillinge Nicolai und Loris Brunner. Sie wollen den Erdbebenopfern helfen und haben auch schon per SMS gespendet. Nina Valotti und Tim Zimmermann haben für den Abend gar eigens ein Lied getextet. «Der Song ist erst seit gestern fertig», sagt Nina. Ausdrucksvoll erklingen die Verse «dream about a better life without pain», die bestens zur verzweifelten Lage in Haiti passen.
Luca Burkhalter (18), Jonas (18) und Mauro Hertig (20) von Constageus, die vor ihrem eigenen Auftritt den Bands zuhören, finden es gut, dass die Schüler eigene Sounds und eigene Lieder machen. «Das bringt eine junge Band weiter», sagt Jonas Hertig. Spannend findet er es auch, wenn sich eine Band verkleidet: Shit Happens etwa präsentiert sich in Perücken.
Die Lehrer runden auf
Constageus selber haben das Publikum vom ersten Takt an im Griff. Zu den stimmigen Rhythmen und funkigen Gitarrenriffen wird geklatscht, gesprungen und gekreischt. Jessica Siracusa (14), eine der Sängerinnen der Band Elva, ist begeistert: «Auch wer Constageus nicht kennt, findet schnell Gefallen an den Jungs.»
Der heisse Abend für Haiti kostet 4 Franken Eintritt. Ein Stück Kuchen gibts für 2 Franken. Für 1 Franken kann man eine Kerze für die vielen Opfer anzünden. Das Resultat der Spendenaktion lässt sich sehen «Wir haben exakt 1282 Franken eingenommen», berichten die Organisatorinnen Sabrina und Sissel am Ende des Konzerts. Die Lehrer runden den Betrag auf 2000 Franken auf. Das Geld soll über die Glückskette nach Haiti gelangen. Die Band Public Holiday heizt dem Publikum im Gmeindmatt-Singsaal ganz gehörig ein. Foto: Sabine Rock
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