«Mehr Züge bringen ein höheres Risiko»
Der Brüttener Tunnel ist mit den Plänen für die Bahn 2030 in weite Ferne gerückt. Der Stadtpräsident von Illnau-Effretikon ärgert sich darüber.
Bund und SBB setzen nicht auf den Brüttener Tunnel, sondern auf eine oberirdische Lösung, um die Kapazität der Strecke Zürich-Winterthur zu erhöhen. Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) unterstützt dies. Was sagen Sie dazu?
Ich ärgere mich darüber. Man ist auf dem besten Weg dazu, viel Geld für eine suboptimale Lösung in den Sand zu setzen. Der VCS steht seit Dienstag mit seiner Initiative «Schienen für Zürich» völlig schief in der Landschaft.
Warum?
Weil sie einen Staatsbeitrag von 520 Millionen vorsieht, mit welchem der Kanton den Bahnausbau zwischen Zürich und Winterthur im Voraus finanzieren soll. Dummerweise sieht der Bund derartige Vorfinanzierungen nicht mehr vor. Somit würde der Kanton à fonds perdu in eine Lösung investieren, die er gar nicht will. Wenn schon so viel Geld ausgegeben wird, dann wenigstens für eine zukunftsgerichtete Lösung - den Brüttener Tunnel. Spätestens wenn die Anbindung der Strecke Zürich-München ans Hochgeschwindigkeitsnetz aktuell wird, kommt er ohnehin wieder zur Sprache.
Die Geschäftsführerin des VCS, Gabi Petri, sprach im Zusammenhang mit dem Tunnel von einem Luxusprojekt.
Der Brüttener Tunnel ist natürlich nicht billig. Frau Petri sind die Bedürfnisse unserer Stadt wurscht. Der Lärm ist ja nur ein Teil des Problems, dem das Bundesamt in naher Zukunft mit Lärmschutzwänden begegnen will. Viel gravierender sind die Risiken, die der Mehrverkehr in diesem Schienenabschnitt bringt. Den Bahnhof Effretikon kreuzen Schnellzüge, S-Bahnen und Güterzüge der Hauptlinie Zürich-Winterthur sowie der Flughafen- und Oberlandlinien mit unterschiedlichsten Tempi. Ich möchte nicht erleben, dass in diesem Nadelöhr, durch das sich künftig 1000 Züge pro Tag zwängen werden, etwas passiert. (anf)
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