Mehrjahrgangsklassen sorgen bei den Kandidaten für Skepsis
Am Dienstag präsentierten sich die Kandidaten für die Adliswiler Schulpflege. Mehrjahrgangsklassen waren das grosse Thema.
Adliswil - Die Atmosphäre wirkt ungezwungen, an den Tischen haben sich kleine Grüppchen gebildet, die Anwesenden unterhalten sich leise. Neu Angekommene begrüssen alle mit Händedruck und stellen sich gegebenenfalls vor. Doch nach den Begrüssungsworten durch Karin Fein, Präsidentin der Freien Wähler, kehrt Ruhe ein.
Die neun neuen Kandidaten, die sich für einen Sitz in der Adliswiler Schulpflege beworben hatten, präsentierten sich am Dienstagabend Gästen und Mitgliedern der Freien Wähler, die den Anlass organisiert haben.
Grosse Unterschiede
Die Situation in der Schulpflege präsentiert sich vor den Wahlen vom 25. April spannend: Sieben von zehn Schulpflegern treten zurück. Zur Wiederwahl stellen sich nur Präsidentin Rita Rapold (CVP), Susanne Kellenberger (FDP) und Daniel Freytag (Freie Wähler). Die EVP will sich wieder einen Sitz in der Schulpflege erkämpfen. SP, Freie Wähler, FDP und SVP stellen je zwei Kandidaten; die CVP drei. Damit stehen zwölf Kandidaten für zehn Sitze zur Wahl. Bezüglich Alter, Beruf und Herkunft sind die Kandidaten sehr verschieden. Verkäuferin Petra Heitz (Freie Wähler) ist mit 38 die Jüngste, der frühpensionierte Kantonspolizist Ueli Röthlisberger (SVP) mit 64 der Älteste. Unter den Kandidaten ist mit Fred Berger (SP) ein Erziehungswissenschaftler, mit Renata Vasella Billeter (SP) eine Tierärztin.
Nachdem sich die sechs Frauen und drei Männer vorgestellt hatten, befragte sie der Gemeinderatspräsident Max Stenz (Freie Wähler). Dabei fiel die Sprache oft auf das Thema Mehrjahrgangsklassen. Wenn die Kandidaten dem Pilotprojekt nicht neutral gegenüberstanden, dann ablehnend. So sagte etwa Thomas Weber (EVP), dass in der Klasse seiner Tochter, die drei Jahre jünger sei als ihre ältesten Klassenkameraden, regelmässig die Fetzen fliegen. Nicht nur er äusserte sich kritisch über die Reformen, die von der kantonalen Bildungsdirektion befohlen werden. Bei Fragen zur Integration von Behinderten in den Regelunterricht sowie zu Sozialarbeitern in der Schule taten sich viele Kandidaten schwer mit einem Urteil. Ohnehin präsentierten sich die meisten ohne Ecken und Kanten.
Stenz fragte auch nach den Ressortwünschen - sichtlich bemüht, den Bereich Finanzen besetzt zu wissen. Zudem teilte er den einen oder anderen Seitenhieb aus. So fragte er Patricia Kuster (CVP), Präsidentin des Theaters Adliswil, ob der Präsidiumsposten nichts für sie wäre. Als Kuster verneinte, verglich Stenz das Amt mit der Leitung eines Theaters. Gelächter. Fest steht aber, dass die am Dienstag abwesende Rita Rapold (CVP), die seit 1998 das Präsidium der Schulpflege besetzt, nicht in eine Kampfwahl ziehen muss.
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