Mit Polizisten gegen nackte Haut und öffentlichen Sex
Künftig patroullieren Polizisten täglich am Brauiweiher im Zürcher Oberland. Der Gemeinderat von Weisslingen hat genug von Nudisten, die es zu bunt treiben.

Als der Sommer dieses Jahr verfrüht Einzug hielt, freuten sich die Weisslinger. Der nah gelegene Brauiweiher lud zum Bade ein. Das Naturschutzgebiet, in welchem Zutrittverbot herrscht, haben aber Nudisten in Beschlag genommen und stossen damit Passanten vor den Kopf.
«Im Mai und Juni erhielten wir zahlreiche Klagen und auch vereinzelte Anzeigen von Leuten, die sich an den Nudisten störten», sagt Stefan Oberlin, Sprecher der Kantonspolizei Zürich. Zahlen will er keine nennen, diese seien nicht sehr aussagekräftig. Viele Leute, die sich über die Nacktbadenden ärgerten, verzichteten darauf, Anzeige zu erstatten.
Tafeln sollen Abhilfe schaffen
Angesichts dieser Vorkommnisse beschloss der Gemeinderat, zusammen mit dem Kanton, gegen die Nudisten vorzugehen. Dabei wollen die Behörden einerseits das Naturschutzgebiet von überkommunaler Bedeutung schützen, das durch das Niedertreten des Ufergehölzes und den hinterlassenen Abfall leide. Andererseits wollte Weisslingen das Nacktbaden nicht länger tolerieren.
Nun hat der Gemeinderat beschlossen, im Schutzgebiet Tafeln aufzustellen. Diese weisen darauf hin, dass das Betreten der Wiese innerhalb des Naturschutzgebiets verboten ist. Wie Sicherheitsvorstand Andrea Conzett (WF) mitteilt, wird dieses Verbot in Zukunft durch Polizeikontrollen strikt durchgesetzt. Dabei soll die Polizei aber nicht nur das Zutrittsverbot durchsetzen, sondern gleichzeitig auch die FKK-Szene unterbinden. «Ab heute wird die Polizei regelmässig am Brauiweiher patroullieren», hält Conzett fest.
Homosexuelle Szene
Die Nackten am Brauiweiher sind kein neues Phänomen. Die zahlreichen Klagen diesen Frühling haben die Gemeinde aber zum Handeln veranlasst. «Nudisten hatten wir hier schon seit längerem», sagt Conzett. Diese hätten bisher kaum gestört. Dieses Jahr haben sich beim Weiher aber vermehrt homosexuelle Männer getroffen. Laut Polizeiberichten ist es dabei auch zu sexuellen Handlungen gekommen. Passanten hätten sich durch die Nudisten in ihrer sexuellen Integrität belästigt gefühlt, schreibt der Gemeinderat. «Unter den Nudisten sind aber kaum Einwohner aus der Region mit dabei. Die meisten kommen von weiter her, auch aus dem Ausland», ist Conzett überzeugt. Mehr noch: Der Brauiweiher wird auch im Internet auf einschlägigen Seiten aufgeführt, beispielsweise in Deutschland.
Wie Kapo-Sprecher Oberlin mitteilt, gingen bei der Polizei auch einige Klagen wegen Exhibitionismus ein. Eine solche Situation sei natürlich besonders für Familien mit Kindern ein Problem.
Erstellt: 29.07.2011, 15:31 Uhr
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