Abgang nach Mobbing-Vorwürfen
Der Bubiker Gemeindeschreiber soll für den Exodus aus der Verwaltung verantwortlich sein. Nun hat er selbst gekündigt.

Beschaulich war Bubikon einmal. Derzeit brodelt es in der Zürcheroberländer Gemeinde. Und wie! Die Abgänge in der Bubiker Verwaltung sind fast schon an der Tagesordnung. Fünf Ressort- und Abteilungsleiter haben in den letzten Monaten gekündigt oder liessen sich früh pensionieren. Dazu sind zahlreiche Fachkräfte aus eigenem Willen aus der Verwaltung ausgeschieden. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf der Exekutivebene: Fünf der sieben Gemeinderäte stellen sich im April nicht mehr zur Wiederwahl.
Schuld an der Misere soll der Gemeindeschreiber sein. Zahlreiche ehemalige Verwaltungsmitarbeitende belasten ihn im «Zürcher Oberländer» schwer. Statt zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen, hat der Gemeindeschreiber nach zehn Jahren im Amt am Dienstagabend seinen eigenen Abgang mitgeteilt. Zuvor war er während 22 Jahren in der Bubiker Verwaltung tätig gewesen.
Der Gemeindeschreiber trat mit sofortiger Wirkung zurück. Er begründet seine Kündigung «mit der erhöhten Personalfluktuation auf der Gemeindeverwaltung und den daraus resultierenden Vorwürfen, die via Medien an die Öffentlichkeit getragen würden».
Persönlichkeitsrechte verletzt
Im Raum stehen die Vorwürfe von acht ehemaligen Angestellten. Sie alle werfen dem Gemeindeschreiber als Personalchef Führungsschwäche vor. Er habe mehrmals das Datenschutzgesetz und die Persönlichkeitsrechte seiner Mitarbeiter verletzt. Zudem fördere er, wen er möge, und versuche solche, die ihm widersprechen, loszuwerden. Einige ehemalige Angestellte bezichtigen ihn des Mobbings.
Die Bubiker Gemeindepräsidentin Christine Bernet (Freie Bürgervereinigung) erachtet den Schritt des Gemeindeschreibers als «angezeigt» und bezeichnet ihn im gleichen Atemzug als «verdienstvoll und kompetent». Sie bedauert den Abgang «ausserordentlich». Noch im Dezember beschwichtigte Bernet das Publikum an der Gemeindeversammlung, von angeblichen Unstimmigkeiten und Konflikten wollte sie nichts wissen. «Wir haben ein gutes Verhältnis untereinander», sagte sie damals.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch