Doppelt so viel Vaterschaftsurlaub
Der Kanton Zürich soll prüfen, die Dauer des Vaterschaftsurlaubs für Staatsangestellte von einer auf zwei Wochen zu verlängern. Das hat das Parlament heute Montag entschieden.

Der Zürcher Kantonsrat hat heute Montag eine Parlamentarische Initiative von SP, EVP und Grünen vorläufig unterstützt, die den Vaterschaftsurlaub für Staatsangestellte ausbauen will. 60 Stimmen waren dafür nötig, 80 stellten sich schliesslich hinter das Anliegen.
Die heutigen 5 Tage Vaterschaftsurlaub bezeichnete Mitinitiant Andreas Daurù (SP, Winterthur) als knausrig. In der Begründung der Initiative heisst es, dass Väter in der Privatwirtschaft bei einigen grossen Schweizer Arbeitgebern 15 Tage oder mehr bezahlten Urlaub erhalten, nachdem ihr Kind zur Welt gekommen ist.
Es sei wichtig, dass alle Väter von Beginn weg eine Bindung zum Kind aufbauen könnten und nicht nur jene, die sich eine Auszeit leisten könnten, sagte Ornella Ferro (Grüne, Uster). Das sei ein Beitrag zur partnerschaftlichen Rollenverteilung in der Familie mit einer Beteiligung von Vater und Mutter an der Erziehung des Kindes und der Hausarbeit.
Bürgerliche scheuen die Kosten
Auf der bürgerlichen Ratsseite war man anderer Ansicht. Die zusätzlichen Kosten von gegen eine Million Franken pro Jahr könne und solle sich der Kanton Zürich nicht leisten, sagte Roman Schmid (SVP, Opfikon).
Für Martin Farner (FDP, Oberstammheim) ist die Initiative «realitätsfremd». Yvonne Bürgin (CVP, Rüti) bezeichnete die fünf Tage im Kanton Zürich als «die goldene Mitte in der Schweiz». In einigen Kantonen gibt es zwei oder drei Tage, beim Bund 10 Tage.
Lieber abwarten, was Bern macht
Die BDP begrüsst zwar einen längeren Vaterschaftsurlaub zur Entlastung von jungen Familien, sie möchte aber Entscheide auf Bundesebene abwarten, wie Stefan Hunger (Mönchaltorf) sagte. Zur Diskussion stehe dort ein über die Erwerbsersatzordnung (EO) finanzierter Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen für alle Arbeitstätigen und nicht nur für die Staatsangestellten.
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