Eine Krippe zum ersten Adventssonntag
Autorin und Fotografin haben in der Region Zürich zum Advent nach kleinen Geschichten gesucht, die das Herz erwärmen. Heute der Krippenbauer.
Walter Lips sorgt dafür, dass es dem Jesuskind gut geht. Seit seiner Pensionierung baut der Dietiker Möbelschreiner Krippen. Erst für seine Töchter, weil sie Anklang fanden, dann auch für Freunde und Bekannte. Wenn es draussen kalt und neblig ist, verzieht er sich in seine kleine Werkstatt, ein Kellerabteil in einem Mehrfamilienhaus neben den Waschküchen.
Während er hobelt und schnitzt, sägt und hämmert, rauscht das Wasser durch die Rohre an der Wand. Seine Krippen haben keine rechten Winkel, keine geraden Linien, selbst das Dach hängt leicht durch. «Wie die verwitterten Hütten in den Alpen eben», sagt er.
Bei seinen alpenländischen Krippen begnügt er sich nicht mit einem offen Unterstand. Er konstruiert immer einen kleinen Stall, der vor Wind und Wetter schützt. Für Esel und Ochse bastelt er Futtersäcke, damit Josef und Maria Feuer machen können, stellt er kleine Brennholzstapel in eine Ecke.
Haben sie Durst, können sie den am Ziehbrunnen löschen. Und damit das Jesuskind sich in der Nacht nicht ängstigt, hängt über ihm eine winzige Laterne mit Kerze. Auch sie ist aus Holz, der Docht ist ein Zahnstocher.
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