Hohe Belohnung für Hinweise auf Falkenkiller
Schon wieder sind zwei Wanderfalken mit präparierten Tauben vergiftet worden, diesmal in Wallisellen. Der Schweizer Vogelschutz zahlt bis zu 10'000 Franken für Tipps, die zu den Tätern führen.

Der erste Hinweis, dass etwas nicht stimmte, war ein Telefonat des Wildhüters der Stadt Zürich mit dem Spezialisten des Tier- und Umweltschutzes der Kantonspolizei. Er erkundigte sich nach dem Verbleib jener Wanderfalken, die auf dem Holzheizkraftwerk Aubrugg in Wallisellen brüten. Die Vögel waren zuvor regelmässig in der Region beobachtet worden.
Die Kantonspolizei machte sich umgehend auf die Suche nach den Vögeln und fand auf dem Plateau des Kamins des Holzheizkraftwerks zwei tote Wanderfalkenweibchen. Neben den beiden Tieren lag je eine tote Taube. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass die Greifvögel mit diesen Tauben getötet worden waren. Eine unbekannte Person hatte auf den Nacken der Tauben einen flüssigen Giftstoff aufgetragen. In den letzten Jahren sind in der Stadt Zürich vermutlich schon ein halbes Dutzend Wanderfalken auf die gleiche Art getötet worden.
Als Kamikazetauben bekannt
Die Polizei geht davon aus, dass die Täterschaft die mit Gift präparierte lebende Taube in der Nähe des Brutplatzes zielgerichtet fliegen liess, als ein Wanderfalke dort war. Die Fachleute sprechen von sogenannten Kamikazetauben. Der Wanderfalke schlug die präparierte Taube und trug sie an den Rupfplatz auf dem Hochkamin. Beim Rupfen der Federn kam er in Kontakt mit dem Gift und verendete.
Gemäss Untersuchungen von Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich handelt es sich beim Gift um ein Frass- und Kontaktgift. Eines der beiden Vogelweibchen stand kurz vor der Brut. Der Brutplatz befand sich in der Nähe auf einem anderen Hochkamin.
Polizei sucht nach Zeugen
In einer Medienmitteilung protestiert der Schweizer Vogelschutz (SVS) gegen die Vergiftung von Wanderfalken und fordert eine rasche Aufklärung der Vergiftungsfälle. Dank des Beitrags einer Stiftung setzt der SVS eine Belohnung von bis zu 10'000 Franken aus für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führen.
Die Kantonspolizei bittet Personen, die in der Zeit vor Montag, 16. März, Leute beobachtet haben, die sich im Zusammenhang mit den Wanderfalken verdächtig verhalten haben, sich unter der Telefonnummer 044 247 22 11 zu melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch